Ausstellung im Zentrum Kirchlicher Dienste "cre(d)o ergo sum II" - Philosophie zum Anfassen

Das Ölbild „God´s home is fragile and strong“ steht exemplarisch für die malerische Handschrift von Sigrid Strohschen , wenn komplexe Thematiken abstrahiert werden
25.03.2015 · Rostock.

Sozialkritische Themen und Ästhetik müssen kein Widerspruch sein. Im Gegenteil „lockt“ die Rostocker Künstlerin Sigrid Strohschen den Betrachter mit - auf den ersten Blick - formschönen und farbharmonischen Skulpturen, Plastiken und Gemälden an, um oftmals schwierige, zeitgenössische Themen zu vermitteln, die sich im zweiten Blick offenbaren.

Wie schon der Titel vermuten lässt, will die Ausstellung mit Gewohnheiten brechen: Descartes´ These „ich denke, also bin ich“ setzt die Künstlerin ein „ich erschaffe, also bin ich“ (creo) und ein „ich glaube, also bin ich“ (credo) entgegen. Ein Thema, das sich für den christlichen Rahmen des Veranstalters anbot und die ausgestellte Bandbreite unterstreicht. Besonders die Plastiken machen zeitgenössische Probleme begreifbar: einer älteren Dame entfliehen die Erinnerungen als Ausdruck des dementiellen Syndroms. Bei der Keramikbüste „Tatort Kind“ geht es um die Übermacht, der sich ein verständnislos aufblickendes Mädchen gegenüber sieht.

In der Malerei kommen Themen wie Glauben und Hoffnung figurativ oder abstrahiert zum Ausdruck, wobei Licht eine zentrale Rolle einnimmt. Viele der rund 25 Exponate werden erstmals einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Damit kommt dieser Werkschau auf rund 175 Quadrat-metern im Erdgeschoss des Zentrums am Alter Markt 19 eine besondere Bedeutung zu.

Die bisher größte Einzelausstellung der Künstlerin in ihrer Wahl-Heimat Rostock wird am 27. März in der Galerie des Zentrums Kirchlicher Dienste Mecklenburg (Alter Markt 19) in der Östlichen Altstadt direkt gegenüber der Petri-Kirche eröffnet. Zur Vernissage mit Musik sind Gäste ab 18 Uhr willkommen. Der Eintritt ist frei. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 8. Mai.