Forderung nach besseren Beratungsangebot Diakonie will traumatisierten Flüchtlingen helfen

11.03.2015 · Schwerin.

Die Diakonie beklagt, dass es in Mecklenburg-Vorpommern nicht genug Hilfen für traumatisierte Flüchtlinge gibt. Es fehle an der ausreichenden Anzahl von Sprachmittlern und Therapeuten, die insbesondere traumatisierten Flüchtlingskindern helfen können, teilte der evangelische Wohlfahrtsverband mit. Das Diakonische Werk werde sich beim Sozialministerium dafür einsetzen, dass das therapeutische Beratungsangebot ausgebaut wird.

Zudem hätten sich die Geschäftsführer der diakonischen Dienste und Einrichtungen auf ihrer Konferenz am Dienstag in Schwerin für eine Willkommenskultur ausgesprochen, die Flüchtlinge und Migranten im Nordosten zum Bleiben einlädt, hieß es weiter. "Wir sehen uns einem der größten Flüchtlingsströme seit Ende des Zweiten Weltkrieges gegenüber", sagte Diakonie-Landespastor Martin Scriba. Das fordere "uns, Menschen, die durch Kriege und Verfolgungen aus ihren Heimatländern vertrieben werden, die größtmögliche Unterstützung anzubieten". Deshalb sollen in diakonischen Beratungsstellen neben Migranten künftig auch Flüchtlinge begleitet und beraten werden. Die Kindertagesstätten und Schulen in diakonischer Trägerschaft würden sich bemühen, Flüchtlingskinder aufzunehmen.

Nach Diakonie-Angaben leben in MV 80.000 Menschen mit Migrationshintergrund. Davon sind rund 4.500 Asylbewerber, die auf ihre Anerkennung warten, und 1.000 Menschen, die eine Aufenthaltserlaubnis haben. Vorrangige Aufgabe sei der Erwerb der deutschen Sprache, sagte Fachbereichsleiterin Tatjana Stein. Darüber hinaus werde ein gutes Angebot an Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten benötigt, denn vielfach seien die Flüchtlinge hoch qualifizierte Handwerker oder Akademiker. Mit den entsprechenden Sprachkenntnissen könne schnell eine Integration gelingen.

Quelle: epd