Fachkongress Kirche und Tourismus Kirchliche Kulturangebote werden immer wichtiger

17.03.2015 · Rostock. Kirchliche Kulturangebote spielen für den Tourismus in Mecklenburg-Vorpommern eine immer größere Rolle. Die Hälfte aller Gäste würden sich in ihrem Urlaub im nordöstlichsten Bundesland gern Kirchen und Klosterstätten ansehen, sagte Tobias Woitendorf vom Tourismusverband MV auf dem Fachkongress "Kirche und Tourismus" am Dienstag in Rostock.

Der "klassische Kulturtourist" ist demnach 49,7 Jahre alt und stammt aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen oder Sachsen. Insgesamt verfüge Mecklenburg-Vorpommern jedoch über eine "vergleichsweise geringe Eignung" als Kulturreiseland, so Woitendorf. Grund sei, dass es wenig überregional bedeutende "kulturelle Marken" wie beispielsweise die "Festspiele MV" gebe.

Vorhandene kulturelle Angebote seien zudem über die Grenzen des Bundeslandes hinaus wenig bekannt. Berührungspunkte zwischen Kirche und Tourismus sind Woitendorf zufolge vor allem die Urlauberseelsorge, die Initiative "Offene Kirchen" und das Projekt "Kirche unterwegs". Bereits zu Beginn des zweitägigen Kongresses hatte der Präses der Nordkirche, Andreas Tietze, die Kirchengemeinden aufgerufen, sich mehr dem Tourismus öffnen.

Rund 1.900 Kirchen und Kapellen in mehr als 1.000 Kirchengemeinden stünden den Urlaubssuchenden auf dem Gebiet der Nordkirche zur Verfügung, sagte Tietze. Die Nordkirche unterstützt die Tourismusarbeit mit einem Fonds in Höhe von 4,5 Millionen Euro für die nächsten zehn Jahre.

Das touristische Engagement von Kirchengemeinden steht noch bis zum morgigen Mittwoch im Mittelpunkt des Fachkongress "Kirche und Tourismus im Norden". Unter dem Titel "Slow Tourism und Pilgerboom - Sinnsuche trifft Hoffnungsort" tagen rund 100 Teilnehmer in der Hansestadt. Veranstalter ist die Nordkirche und der Kirchenkreis Mecklenburg. Am Mittwoch ist der Schweriner Bischof Dr. Andreas von Maltzahn zu Gast.

Quelle: epd/kmv