70. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus Rostocker Museum stellt historischen Panzerturm aus - Friedensgedenken in der Universitätskirche

05.05.2015 · Rostock.

Zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus zeigt das Kulturhistorische Museum Rostock ab Freitag (8. Mai, 15 Uhr) im Außenbereich eine Sonderausstellung mit dem Titel "Kriegsende. Befreiung. Neubeginn". Der sieben Tonnen schwere Turm des vor vier Jahren bei Bauarbeiten gefundenen sowjetischen Panzers (Baureihe T-34) aus dem Zweiten Weltkrieg wird das zentrale Exponat dieser Schau sein.

Teile des Panzers waren 2011 bei Bauarbeiten am Rostocker Mühlendamm entdeckt worden. Der Panzer war bei der Sprengung der Mühlendammbrücke am 1. Mai 1945 zerstört worden.

Zeitgleich mit der Eröffnung der Ausstellung wird das Kulturhistorische Museum als weiteres bedeutendes historisches Dokument das Tagebuch von Iwan Panarin präsentieren. Der Feuerwehrmann aus Leningrad war einer der sowjetischen Soldaten, die den Vormarsch in Pommern und Mecklenburg in der ersten Reihe miterlebten und zugleich einer der ersten sowjetischen Panzersoldaten, die am 1. Mai 1945 in Rostock eintrafen.

Sein Tagebuch wird in der Schriftenreihe des Museums erstmals kommentiert und mit historischer Einordnung herausgegeben. Es sei wie der Turm des T-34 "ein eindringliches Dokument der Ereignisse der letzten Kriegsmonate", hieß es. Auf Nachfrage teilte das Museum mit, dass das Tagebuch die letzten drei Kriegsmonate umfasst und von Hinterpommern bis nach Mecklenburg führt. Bislang habe kein anderes Museum in Deutschland ein vergleichbares Tagebuch herausgegeben.

In der Universitätskirche ist am selben Tag um 16.30 Uhr ein öffentliches Friedensgedenken mit dem Bürgerschaftspräsidenten Wolfgang Nitzsche (Die Linke) sowie Vertretern der Jüdischen Gemeinde, der evangelischen Innenstadtgemeinde und des Islamischen Bundes geplant. Zu den Veranstaltungen werden auch Vertreter aus befreundeten Städten und Partnerstädten erwartet. Bereits am Vormittag wird um 10 Uhr auf dem Neuen Friedhof ein "Gedenkort für die Opfer und Verfolgten des Nationalsozialismus" eingeweiht.

Quelle: epd