Pastor Axel Prüfer zum Vorsitzenden gewählt Pommerscher Pfarrverein mit neuem Vorstand
09.11.2015 · Greifswald.Der Franzburger Pfarrer Axel Prüfer ist neuer Vorsitzender des Pommerschen Evangelischen Pfarrvereins. Die Mitgliederversammlung wählte am Freitag (6.11.2015) in Greifswald weiter den bisherigen Vorsitzenden Joachim Gerber (Gingst/Rügen) als Stellvertreter, die Koserower Pastorin Bettina Morkel als Schriftführerin, Matthias Gienke (Brüssow) als Rechnungsführer und für die Ruheständler wurde Pfr. Rudi Möller erneut in den Vorstand gewählt. Pfarrer Joachim Gerber gehört auch dem Vorstand des Verbandes evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland e.V. an.
Gerber, seit 14 Jahren Vorsitzender, erstattete seinen letzten Bericht und zeichnete die Mitgliederentwicklung auf: Innerhalb von zehn Jahren sei die Mitgliederzahl von 66 auf aktuell 100 Personen angestiegen. Gerber berichtete von den langjährigen guten Gesprächen mit den beiden anderen Pfarrvereinen in der Nordkirche – in Mecklenburg und der ehemaligen Nordelbischen Kirche. Ein Zusammenschluss stehe nicht aktuell an, könne aber bei den gemeinsamen Themen langfristig auf der Tagesordnung stehen. In diesem Zusammenhang wurde auch eine Anpassung der Satzung auf die Nordkirche hin sowie die rechtliche Möglichkeit einer Fusion mit den beiden anderen Pfarrvereinen in der Nordkirche in der Satzung beschlossen.
Joachim Gerber: Pastorenmangel in der Nordkirche
Im seinem Bericht sagte der bisherige Vorsitzende, dass man langfristig auf einen Pastorenmangel zugehe. „Allein im Jahr 2020 werden in der Nordkirche über 100 Pfarrer und Pfarrerinnen in den Ruhestand gehen. Für sie kommen nur etwa 30 jedes Jahr nach.“ Besorgt fragte Joachim Gerber, „ob die kommende Generation von Pastorinnen und Pastoren, wenn sie die Wahl hat, sich ausgerechnet solche Pfarrstellen wie unsere hier im schönen ländlichen, aber auch strukturschwachen Pommern aussuchen wird, wo es nicht in jeder Pfarrstelle eine Bürokraft gibt und das, was die Pastorin oder der Pastor nicht schafft, nur ehrenamtlich getan werden kann.“
Die Mitgliederversammlung diskutierte mit Besorgnis das Verhältnis von Gemeindepfarrstellen und übergemeindlichen Stellen, wobei der Pommersche Evangelische Kirchenkreis innerhalb der Nordkirche die vierthöchste Anzahl an übergemeindlichen Pfarrstellen habe. Hier sei die Ausgewogenheit von Gemeinde- und überregionalen Pfarrstellen nicht im Lot. Angesichts der Schwierigkeit, Vertretungsdienste im ländlichen Raum zu bekommen, regten die Mitglieder an, dass solche Pfarrstellen im Bereich des Kirchenkreises und der Landeskirche mit sonntäglichen Predigtdiensten beauftragt werden.
Pfarrvereine haben lange Tradition
In allen 23 Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (außer in Schaumburg-Lippe) gibt es Pfarr- oder Pastorinnen- und Pastorenvereine, von denen viele auf eine über 100jährige Tradition zurückblicken können. Hierin haben sich Theologinnen und Theologen im aktiven Dienst und im Ruhestand vereinigt, um das gegenseitige Kennenlernen und den Zusammenhalt in der Pfarrer(innen)schaft zu stärken, den Gedankenaustausch und das theologische Nachdenken zu fördern, sich für Belange des pfarramtlichen Dienstes einzusetzen und in persönlichen Notfällen Hilfe zu leisten.
Insgesamt haben die 22 Pfarrvereine, die sich zu einem Verband der Vereine evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland e. V. zusammengeschlossen haben, über 20.000 Mitglieder in ganz Deutschland.
Quelle: Pommerscher Evangelischer Pfarrverein e.V. (rn)