Härtefälle 105 Kirchenasyle in der Nordkirche
09.10.2015 · Hamburg.Die Nordkirche bietet zurzeit 105 Menschen Schutz durch ein Kirchenasyl. Die Zahl der Kirchenasyle steige seit knapp zwei Jahren, sagte die Flüchtlingsbeauftragte der Nordkirche, Dietlind Jochims, dem "Hamburger Abendblatt". Allein in der Hansestadt gebe es derzeit 29 Fälle, in Mecklenburg-Vorpommern 19 und in Schleswig-Holstein 16. Das zeige, wieviele nicht adäquat von der Behörde bearbeitete Härtefälle es gebe, sagte Jochims, die auch Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche ist. "Es zeigt aber auch, wie viele tolle Gemeinden es gibt, die helfen."
Die Versorgung der Gruppe von 40 Roma im Michel ist kein Kirchenasyl, die Gemeinde leiste einfach humanitäre Hilfe, betonte Jochims. Den Familien wurde die Beratung durch die kirchliche Beratungsstelle "fluchtpunkt" zugesichert. So lange würden sie von der Michel-Gemeinde weiter versorgt. Laut Zeitung ziehen die Menschen jetzt für die Dauer der Prüfung der einzelnen Fälle vom Gemeindehaus in andere Unterkünfte, die nicht näher beschrieben wurden.
Beim Kirchenasyl werden Flüchtlinge ohne legalen Aufenthaltsstatus von Kirchengemeinden zeitlich befristet beherbergt. Ziel ist, in Härtefällen eine unmittelbar drohende Abschiebung in eine gefährliche oder sozial unzumutbare Situation zu verhindern und eine erneute Prüfung des Falles zu erreichen.
Quelle: epd