Aller Anfang ist KUNST! Studientag der Nordkirche auf Schloss Plüschow
16.04.2016 · Wismar.Startschuss für den Dialog zwischen Kunst und (Nord-)Kirche: Bei einem Studientag am 12. April im Mecklenburgischen Künstlerhaus Schloss Plüschow trafen sich 20 Vertreterinnen und Vertreter der Nordkirche zu einem ersten Erfahrungsaustausch. Sie kamen aus vielschichtigen Arbeitsfeldern, in denen sie in unterschiedlichster Weise einen Bezug zur Kunst haben. Am Ende stand der Wunsch nach Vernetzung und sich künftig erneut auszutauschen.
Das Spektrum der Dialog-Teilnehmer umfasst die Themen Inventarisierung und Bewahrung von Kunstgut, Denkmalpflege, Erwachsenenbildung, Kinder- und Jugendarbeit, Kunstdiskurse, Kirchenraumgestaltung, Ausschreibungen, Wettbewerbe, Ausstellungen und Kunstprojekte. Zudem erweiterten Kulturvertreter aus dem Landesstiftungsbereich und dem Bildungsministerium Schleswig-Holsteins sowie der Landeskirche Hannover den internen Blick.
Die Fülle und Vielfalt, in einem Flächenland zu erschließen, das drei Bundesländer und eine Weltstadtmetropole umfasst, ist eine Herausforderung der besonderen art. Eine sehr gute Grundlage, Kunst aktiv in die kirchliche Arbeit einzubeziehen, bildet der EKD-weit einzigartige Verfassungstext der Nordkirche*. Dort wird Kunst neben anderen als Mittel der Verkündigung benannt.
Die Tagung „GeistesGegenwart“ der Evangelischen Akademie Hamburg im Marz 2016 hatte bereits das komplexe Thema der künstlerischen Autonomie und die daraus erwachsenen Möglichkeiten eines Dialoges auf Augenhöhe mit der Institution Kirche beleuchtet.
Allen am Studientag in Plüschow Beteiligten war der Wunsch nach Vernetzung und Austausch Grundanliegen und Herzenswunsch! Somit ist der Weg frei für eine Gestaltung - verpflichtend und trotzdem steinig - was christlich gesehen kein Widerspruch sein muss. Kirche als Gastgeber für das Fremde, oder anders gesagt: „Wo zwei sich treffen, ist einer immer der ANDERE.“ So drückte es Uwe Schloen aus, einer der Teilnehmer des Dialogs.
„Der Dialog ,Kunst und Kirche‘ führt aus dem Wesen des zu Verhandelnden in eine Weltoffenheit, gepaart mit der Kenntnis des Risikos. Das spornt an!, resümierten Dr. Jutta Meyer (Evangelische Arbeitsgemeinschaft Erwachsenenbildung der Nordkirche) , Frauke Lietz (Ästhetik & Nachhaltigkeit) und Axel Richter (KunstHaus am Schüberg im Kirchenkreis Hamburg-Ost“. Der Dialog soll fortgesetzt werden. „Wir nehmen gerne weitere Anregungen, Initiativen und Adressen von Interessierten, Kunst- und Kirchenorten entgegen und bündeln alles.“ Ein 1. Kunst- und Kulturkongress der Nordkirche ist für das Jahr 2018 in Planung.
Kontakt: jutta.meyer@erwachsenenbildung.nordkirche.de
Quelle: Veranstalter/cme
Hintergrund:
*"Sie [die Nordkirche] verkündigt und bezeugt das Evangelium in Wort und Tat vor allem durch Gottesdienst, Gebet, Kirchenmusik, Kunst, Bildung und Unterricht, Erziehung, Seelsorge, Diakonie, Mission sowie durch Wahrnehmen ihrer Mitverantwortung für Gesellschaft und öffentliches Leben" (Verfassung der Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland, Artikel 1, Absatz 5)