Neues Projekt "Menschen stärken Menschen" Jungen Flüchtlingen ein Zuhause geben

20.01.2016 · Berlin. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) hat ein Programm zur Unterstützung von Patenschaften für Flüchtlinge gestartet. Unter dem Titel "Menschen stärken Menschen" sollen Projekte und Träger unterstützt werden, die etwa eine Begleitung von Flüchtlingen durch Deutsche organisieren. Auch die Diakonie beteiligt sich bundesweit an dem Projekt.

Bis Mitte Dezember 2015 kamen geschätzt 57.000 minderjährige Flüchtlinge nach Deutschland. Traumatisiert durch Kriege und Fluchterfahrungen müssen sie in einer für sie fremden Sprache, Gesellschaft, Kultur und unter ganz anderen Lebensbedingungen klar kommen. Bei diesen ersten Schritten begleiten sie die Jugendämter und die Einrichtungen der Jugendhilfe. Untergebracht sind sie vorzugsweise in stationären Angeboten der Jugendhilfe.

Eine bisher kaum entwickelte Möglichkeit ist die Unterbringung und Begleitung in Gastfamilien. "Stellvertretend für die Eltern" können diese Gastfamilien jungen Flüchtlingen je nach individuellem Erfordernis auf dem Weg in die Selbständigkeit und die Integration in eine fremde Kultur und Gesellschaft helfen, so die Diakonie Deutschland.

Junge Flüchtlinge hätten eher keinen klassischen erzieherischen Bedarf, da sie in der Regel große Selbstständigkeit besitzen würden. Allerdings bräuchten sie Unterstützung und Begleitung, um in einer für sie fremden, neuen Lebenswelt anzukommen und ihr Leben zu gestalten, so die Diakonie weiter.

"Es haben sich bereits 45 diakonische Träger gemeldet und ihr Interesse an dem Projekt bekundet. Bis auf wenige Ausnahmen ist jedes Bundesland mit mehreren Standorten vertreten", erklärt Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland.

Laut Familienministerium stehen für das Programm in diesem Jahr zehn Millionen Euro zur Verfügung. Familienministerin Schwesig sprach von einem wichtigen Programm zur Integration. Über Bekannte sei es leichter, im Land anzukommen. Die Bereitschaft, sich an solchen Programmen zu beteiligen sei sehr groß, sagte Schwesig. Die bisherigen Plätze reichten nicht aus. 

Quelle: Diakonie/epd/Nordkirche