Statische Sicherung des Greifswalder Doms Vier neue Zuganker für St. Nikolai
08.01.2016 · Greifswald. Als wichtiger Schritt für die statisch-konstruktive Sicherung haben die Bohrungen am Chor des Greifswalder Doms begonnen.
Bei klirrender Kälte hat die Firma SHB aus Wismar am Dienstag (5. Januar) am Ostgiebel des Greifswalder Doms St. Nikolai das Bohrgerät in Position gebracht. In millimetergenauer Arbeit werden insgesamt vier Zuganker vom Ostgiebel aus in Ost-West-Richtung in die Längswände zwischen dem Mittelschiff und den Seitenschiffen gebohrt. Die exakte Lage der Bohrung und der eingebrachten Ankerstangen mit einer Länge von jeweils 2,5 Metern muss engmaschig durch Messgeräte kontrolliert werden. Die Zuganker sollen den Chorbereich des Doms statisch stabilisieren und weitere Rissbildungen verhindern. Die Risse im nördlichen und südlichen Seitenschiff waren vor Weihnachten mit Gewindestangen „vernadelt“ und mit Spezialmörtel verpresst worden. Es sei ein großes Glück, dass diese Arbeiten vor Frosteinbruch abgeschlossen werden konnten, so Dombaukoordinator Stefan Scholz. „Das ist ein sehr wichtiger weiterer Schritt im Rahmen des von Statik-Fachleuten entwickelten Gesamtkonzepts für die Domsanierung.“
Aktueller Bauabschnitt soll im Oktober abgeschlossen sein
Im aktuellen sechsten Bauabschnitt wandert die Sanierung des Doms - nach erfolgreichem Abschluss der Arbeiten auf der Nordseite zu Weihnachten 2015 - weiter zum Chorgiebel und auf die Südseite. Ende Dezember 2015 begann der Gerüstbau am Ostgiebel. Neben den Zugankern in Ost-West-Richtung wird in den drei östlichen Jochen auf der Südseite das Mauerwerk saniert. Auch die Aufdachrinne des kupfergedeckten Mittelschiffs muss erneuert werden. Bis Ende Oktober 2016 sollen die Sanierungsarbeiten dieses Bauabschnitts dauern. Die Kosten für diesen Abschnitt belaufen sich auf 500.000 Euro.
Domsanierung hat viele Unterstützer
Fünf Millionen Euro kostet die aktuelle Phase der Domsanierung insgesamt. Davon wurden 1,7 Millionen Euro bereits umgesetzt. Ein großer Kreis von Unterstützern beteiligt sich an der Finanzierung: der Bund (Beauftragte der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und Medien), die Denkmalpflege des Landes Mecklenburg-Vorpommern, die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die Hermann Reemtsma Stiftung, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und die Stiftung für kirchliches Bauen sind mit dabei. Die Domgemeinde und der Pommersche Evangelische Kirchenkreis sind allen Förderern für die Unterstützung sehr dankbar.
Quelle: PEK (sk)