"Wie wäre es mit einer Schweigeminute im Fernsehen?" Käßmann kritisiert Berichterstattung über Amoklauf

25.07.2016 · Ber­lin.

Die Theologin Margot Käßmann hat sich kritisch über die Berichterstattung über den Amoklauf von München geäußert. "Bei der Sondersendung der ARD am Freitag war zu erleben, wie dauernd Informationen gefordert wurden", schrieb die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in einem Beitrag für "Bild am Sonntag". Ein Reporter habe fast verzweifelt gesagt: "Hier passiert ja gar nichts!"

Käßmann schlug vor: "Wie wäre es mit einer Schweigeminute im Fernsehen? Dann würde nicht hektisch nach Meldungen gesucht, sondern Mitleid mit den Opfern stünde im Mittelpunkt." Es sei gut, dass die Polizei die Menschen über Facebook und Twitter auf dem Laufenden gehalten habe. "Aber es ist auch gut, nicht durch Spekulationen Hysterie zu verbreiten."

Quelle: epd