Bericht von der siebenten Sitzung des Jahres Pommerscher Kirchenkreisrat: Neue Zuwendung für "Sorgenkind“
14.07.2016 · Ribnitz-Damgarten. Der Pommerscher Kirchenkreisrat hat auf seiner siebenten Sitzung des Jahres unter anderem eine Finanzhilfe für die Demminer Tafel beschlossen, mehreren Rüstzeiten Unterstützung gewährt sowie Pastor Rainer Laudan erneut in die Klinikseelsorgestelle Greifswald berufen.
Der Kirchenkreisrat (KKR) des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises (PEK) hat beschlossen, die Demminer Tafel erneut zu unterstützen. Das Gremium entschied am Dienstag (12. Juli) in Tempel, einem Ortsteil von Ribnitz-Damgarten, die Tafel Demmin mit 1.500 Euro aus dem Etat „Initiativen und Projekte“ zu unterstützen. Bereits im November des vergangenen Jahres hatte der Kirchenkreisrat entscheidend dazu beigetragen, dass der Betrieb der Demminer Tafel aufrecht erhalten werden konnte, indem er beschlossen hatte, die Instandsetzung defekter Kühlwagen zu finanzieren. Dieses Problem sei zwar behoben worden, dennoch bleibe die Demminer Tafel das „Sorgenkind“ des Kreisdiakonischen Werks, so die Einschätzung des Kirchenkreisrats. Es liege in der Natur der Sache, dass ein Konzept wie das der Tafeln keinen Gewinn erwirtschafte und vollständig auf Fördermittel, Spenden und Zuschüsse angewiesen sei. Seine Entscheidung begründete der KKR mit der immensen Bedeutung der Demminer Tafel für die Region, die in der Vergangenheit stetig weiter gewachsen ist. Besonders hob der Kirchenkreisrat die Vermittlungsarbeit der Demminer Tafel hervor, die für ein gutes Miteinander von einheimischen und zugewanderten Bedürftigen gesorgt hat.
Traditionelle Rüstzeiten und Jugendfreizeiten können dank Finanzhilfe stattfinden
Weitere Hilfen beschloss der KKR für mehrere Rüstzeiten. Einem Eilantrag folgend, bewilligte das Gremium eine Zahlung in Höhe von 1.000 Euro aus dem Fonds „Initiativen und Projekte“, damit die überregionale Konfirmandenfreizeit in Schweden vom 19. bis 26. August mit 60 Teilnehmenden sowie die Kinderfreizeit der Region Insel Usedom vom 8. bis 12. August mit 42 Teilnehmenden stattfinden können. Hintergrund ist die plötzliche und längerfristige Erkrankung eines Mitarbeitenden. Mit dem Geld werden die Honorare für zwei Fachkräfte aus dem Bereich der Gemeindepädagogik, die sich in der Endphase ihrer Ausbildung befinden, gezahlt, die Durchführung der Fahrten ermöglicht und somit zwei Jugendfreizeiten mit langer Tradition im pommerschen Kirchenkreis gerettet. Auch der Sommerfreizeit des gemeindeübergreifenden Jugendprojekts „Zusammenwachsen“ der Greifswalder Altstadtgemeinden vom 1. bis 7. August in Göteborg bewilligte der Kirchenkreisrat Fördermittel aus dem Etat „Initiativen und Projekte“ in Höhe von 1.000 Euro. Ziel des Jugendprojekts ist es, das Miteinander über die Grenzen von Religion, Konfession und Herkunft hinweg zu gestalten.
Sanierung des Löcknitzer Pfarrhauses wird teurer
Einen Zuschuss aus dem Fonds für Pfarr- und Gemeindehäuser 2017 gewährte der Kirchenkreisrat der Kirchengemeinde Löcknitz. Die Zahlung von 115.000 Euro erfolgt für die dringende, im Jahr 2015 begonnene Instandsetzung des Pfarrhauses in Löcknitz. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes auf 428.600 Euro. Die ursprüngliche Planung war von rund 250.000 Euro ausgegangen. Dem Kirchenkreis lag zu diesem Beschluss die Einschätzung der zuständigen Baubeauftragten vor, in der mehrere Gründe für die erhöhten Kosten aufgeführt wurden. Unter anderem sei ein großer Teil der historischen Holzfußböden durch Nassfäule und Vermorschungen bis in die Lagerhölzer hinein geschädigt und musste umfangreicher als in der Planungsphase erkennbar repariert werden. Außerdem hätten sich die Betondachsteine, der hölzerne Dachstuhl und weitere Elemente des Dachs als massiver geschädigt herausgestellt, als bisher angenommen wurde. Insbesondere die Wärmedämmung der im Dachgeschoss befindlichen Pfarrdienstwohnung müsse sicherer als bisher durch eine Dachneueindeckung vor Feuchtigkeitsschäden geschützt werden, so die Stellungnahme der Baubeauftragten. Auch die Fassade benötigt insbesondere zum Schutz vor Feuchtigkeit unter anderem im Bereich der Schornsteine und der Türmchen eine Überarbeitung.
Instandsetzung des Pfarrhauses in Altefähr beginnt 2017
Ebenfalls um eine Pfarrhaussanierung ging es in einem Beschluss, in dem der KKR entschied, die für das Pfarrhaus Rambin im Rahmen des Pfarr- und Gemeindehaussanierungsfonds 2015 zugesagten Mittel in Höhe von 10.000 Euro für das Pfarrhaus Altefähr umzuwidmen. Wie für Löcknitz lag auch zu diesem Beschluss die Empfehlung des zuständigen Baubeauftragten des Kirchenkreises vor. Seit Februar 2015 ist mit Ellen Nemitz eine junge Pastorin in den Kirchengemeinden Rambin und Altefähr tätig, die das Pfarrhaus in Altefähr nach der Instandsetzung als Dienstwohnung beziehen wird. Aufgrund des schlechten Zustands des Rambiner Pfarrhauses ist die Sanierung des Pfarrhauses in Altefähr lohnenswerter, so die Beurteilung des KKR. Die Kostenschätzung für Altefähr beläuft sich auf 280.000 Euro. Die Durchführung der Maßnahme ist für das kommende Jahr geplant. Der Kirchenkreisrat war sich einig darüber, dass die Sanierung des Pfarrhauses in Altefähr zwar Vorrang habe, das Pfarrhaus in Rambin damit aber nicht vergessen sei. Konkrete Pläne für Rambin gebe es noch nicht, seien aber in Vorbereitung, hieß es dazu aus dem Gremium.
Rainer Laudan als Klinikseelsorger berufen
Der Berufungszeitraum von Pastor Rainer Laudan für die Stelle der Klinikseelsorge in Greifswald läuft zum 1. September dieses Jahres aus. Rainer Laudan hatte sich für die verbleibende Zeit bis zu seinem Altersruhestand im Jahr 2019 erneut auf die Stelle beworben und stellte sich dem KKR persönlich vor. Rainer Laudan war in den zurückliegenden zwölf Jahren für die Krankenhausseelsorgestelle an der Universitätsmedizin Greifswald berufen. Teil seiner Arbeit ist unter anderem auch der erfolgreiche Aufbau und die Betreuung einer ehrenamtlich tätigen Gruppe des seelsorgerlichen Besuchsdienstes für die nicht hauptamtlich besetzten Krankenhäuser und Reha-Einrichtungen im Kirchenkreis. In geheimer Wahl entschied der Kirchenkreisrat, Pastor Rainer Laudan ab September erneut in die Klinikseelsorgestelle zu berufen. Die Stelle wird zu 100 Prozent durch die Nordkirche finanziert.
Auswahl weiterer Themen und nächster Sitzungstermin
Außerdem befasste sich der KKR während der Sitzung unter anderem mit der Finanzsituation einzelner Kirchengemeinden und des Kirchenkreises, mit dem Wahlbeschluss der Kirchenkreissynode, mit der Rohfassung einer neuen Finanzsatzung, mit weiteren Personalfragen sowie mit einer Empfehlung an die Kirchenkreissynode, einen Antrag an die Landessynode auf Veränderung des Finanzgesetzes zu stellen, damit Mehrerträge aus Pfarrland zur Hälfte in den Kirchenkassen verbleiben können. Die nächste Sitzung des Kirchenkreisrates findet am 6. September 2016 statt.
Quelle: PEK (sk)