17. "Tag der Fördervereine und Spender“ "Wie Weihnachten im Sommer“ – Kirchbau-Fördervereine trafen sich in Sanitz

Rund 200 Vertreter von Kirchbauvereinen und Sponsoren trafen sich in der Sanitzer Kirche

Fotos: kirche-mv.de/D. Vogel

05.06.2016 · Sanitz/Starkow/Damgarten. Rund 200 Ehrenamtliche, Kirchenbaufachleute und Gemeindemitglieder aus Norddeutschland kamen am Samstag (4. Juni) zum traditionellen "Tag der Fördervereine und Spender“ in Sanitz bei Rostock zusammen. Eine Exkursion führte die Gäste zudem in die Kirchen Starkow und Damgarten.

 „Besonders freue ich mich, wenn die Kirche so voll ist wie heute“ begrüßte der Sanitzer Gemeindepastor Gottfried Voß die aus der gesamten Nordkirche und darüber hinaus angereisten Vertreter von Kirchbauvereinen. „Da hat man fast das Gefühl von Weihnachten im Sommer“. Die Sanitzer Kirche sei aber auch bei anderen Anlässen gut gefüllt, berichtete der Pastor aus dem Leben der 1100 Mitglieder zählenden Gemeinde. Auch der lokale Förderverein zum Erhalt der Kirche sei sehr aktiv, so Gottfried Voß.

Ministerin Kuder: "Besondere Tradition“

„Dieser wichtige Tag der Begegnung und des Austausches hat sich zu einer ganz besonderen Tradition entwickelt. Er ist ein deutliches Zeichen für gelebte Heimatverbundenheit und die Wertschätzung unserer Kirchen“, sagte Justizministerin Uta-Maria Kuder (CDU) in ihrem Grußwort. Kirchenräume seien Sinnbild für den Glauben, aber auch Zeugnisse von Geschichte, Kunst und Kultur. Auch wenn es immer weniger Kirchenmitglieder gebe, hätten Kirchen von ihrer Anziehungskraft nichts verloren. Das unermüdliche Engagement der Kirchengemeinden und Fördervereine sei daher unverzichtbar, „um diesen einmaligen Schatz zu erhalten“.

Uta-Maria Kuder bedankte sich bei den Gästen für den ehrenamtlichen Einsatz. „Es ist vor allem ihr Verdienst, dass auch in unserem Bundesland ‚die Kirche im Dorf bleibt‘. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen auch weiterhin viel Kraft und Gottes Segen für Ihre wertvolle Arbeit“, sagte die für Kirchenangelegenheiten zuständige Ministerin.

Wie's drinnen aussieht...

Im Mittelpunkt der Tagung standen zwei Vorträge. Referent Dr. Holger Brülls erläuterte anhand von Beispielen aus Kirchen in Sachsen-Anhalt die drei wichtigsten Ausstattungsgegenstände eines liturgischen Gottesdienstraumes: Kanzel, Taufbecken und Altartisch. Zudem zeigte er Beispiele, wie moderne Fenster in denkmalgeschützten Innenräumen gestaltet werden können. Einblick in die Geschichtsbücher der Kirchspiele gab Dr. Angelika Halama im zweiten Vortrag des Tages.

Zudem stellten sich in Sanitz zwei Fördervereine näher vor. Die Vorsitzenden Dr. Jens Amelung (Dorfkirchen in Not in Mecklenburg und in Vorpommern e.V.) und Christine Breitbach (Retschow) berichteten von abgeschlossenen und zukünftigen Projekten ihrer Vereine. Zum Beispiel habe der „Förderverein zur Erhaltung der Dorfkirche Retschow" bereits zwei Kochbücher auf den Markt gebracht. Dadurch sollen jährlich rund 10.000 Euro eingenommen werden, damit die Kirchengemeinde ihren Eigenanteil für Bauarbeiten an der Dorfkirche leisten kann, sagte Christine Breitbach.

Exkursion und Dank  

Am Nachmittag führte der "Tag der Fördervereine“ die Teilnehmenden auf Exkursion zu den Kirchen Starkow und Damgarten im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis. Pastorin Adelheid Tuve (Kirchengemeinde Velgast-Starkow) und Dr. Gerd Albrecht (Förderverein „Backsteingeist und Garten e.V.“) stellten die Kirche und den denkmalgeschützten Starkower Garten vor. In Damgarten begrüßten Küsterin Ingrid Müller und Glasmaler Thomas Kuzio die Gäste.

Zum Abschluss bedankte sich der Schweriner Bischof Dr. Andreas von Maltzahn bei den Organisatoren und vor allem bei Kirchenbaurat Karl-Heinz Schwarz, der zum Ende des Jahres in den Ruhestand treten wird. „Ich glaube mit dem 'Tag der Fördervereine' haben Sie etwas ganz Wichtiges für unsere Kirche geschaffen“, sagte der Schweriner Bischof. Zugleich dankte er den Verantwortlichen der Bauabteilungen auf Landes- und Kirchenkreisebene sowie den kommunalen Partnern für die geleistete Arbeit. „Stellvertretend möchte ich heute Ministerialrat Ulrich Hojczyk herausnehmen, der wie Karl-Heinz Schwarz am Ende des Jahres in den Ruhestand geht. Sie sind uns in all den Jahren immer ein wichtiger Partner gewesen und haben dafür gesorgt, dass die gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Kirchen zu erhalten, auch in der Landesregierung wohlwollend gesehen wird“, sagte Andreas von Maltzahn in Damgarten.

Quelle: kirche-mv.de (dav)


Info

Der „Tag der Fördervereine" ist eine in Mecklenburg begründete Tradition und fand bereits zum 17. Mal statt. Er soll den Erfahrungsaustausch fördern und zugleich ein Dank an die zahlreichen Fördervereinsmitglieder und an Einzelspender sein, die zum Erhalt der Kirchen beitragen. Allein in Mecklenburg kümmern sich mittlerweile rund 145 und in Pommern knapp 50 Fördervereine um den Erhalt der Zeugnisse aus Fels und Backstein. Im Bereich der Nordkirche gibt es rund 1900 Kirchen, darunter 664 in Mecklenburg und 448 in Pommern. Das nächste Treffen der Fördervereine soll am 10. Juni 2017 in Parchim stattfinden.


Weitere Informationen: Tag der Kirchbau-Fördervereine