"Mit Gottvertrauen und Mut neue Wege gesucht" Neustrelitzer Pröpstin Christiane Körner aus dem Dienst verabschiedet
13.03.2016 · Neustrelitz.„Wir danken Gott für den engagierten Einsatz Deiner Gaben und Kräfte. Du hast das Evangelium von Jesus Christus gepredigt und in vielfältiger Weise die Botschaft von Gottes Treue bezeugt... Manche Saat ist aufgegangen und Früchte Deines Wirkens können wahrgenommen werden.“ Mit diesen Dankesworten ist Pröpstin Christiane Körner heute (13. März) vom Schweriner Bischof Dr. v. Maltzahn in Neustrelitz aus ihrem Dienst verabschiedet worden. In ihrer Predigt zuvor blickte die Pröpstin ebenfalls zurück und sagte: „Ich hatte die große Möglichkeit, den Weg der Kirche in Mecklenburg und in der Propstei mitzugestalten und bin zutiefst dankbar für diese Zeit“.
Erste Landessuperintendentin in Mecklenburg
Zahlreiche Vertreter aus den 47 Kirchengemeinden der Propstei Neustrelitz, aus der Kirchenkreissynode Mecklenburg und dem Kirchenkreisrat, aus der Nordkirche sowie Freunde und Wegbegleiter waren in die Stadtkirche Neustrelitz und ins Borwinheim gekommen, um sich persönlich für das gute Miteinander zu bedanken. Rückblende: Vor zwölf Jahren war Pastorin Körner zur Landessuperintendentin des Kirchenkreises Stargard berufen worden – als erste Frau in diesem Amt in der damaligen mecklenburgischen Landeskirche. Mit der Fusion zur Nordkirche und mit Bildung des Kirchenkreises Mecklenburg mit vier Propsteien übernahm die Theologin dann das Propstamt mit Sitz in Neustrelitz und war kirchenkreisweit u.a. für die Dienste und Werke zuständig. Die Theologin, die jetzt nicht erneut für das Leitungsamt kandidierte, wird künftig als Regionalmentorin in der Ausbildungsregion Nordost für die Vikarinnen und Vikare tätig sein
Gutes Miteinander lässt Freude und Kraft spüren
In ihrer Predigt schlug Christiane Körner einen Bogen von der aktuellen Zeit großer Solidarität mit Flüchtlingen und zugleich tiefer Spannungen zum Weg ihrer evangelischen Kirche. Sie fragte, wie diese angesichts der Demografie, abnehmender Mitarbeiterzahlen, weiter Wege, kleiner und älter werdender Gemeinden ihrem Auftrag nachkommen und Kirche sein könne. Sie erinnerte daran, wie in den Vorjahren um den Weg von Kirchengemeinden gerungen und um Veränderungen gestritten wurde. „Manches war auch schwer, denn Veränderungen tun weh“, resümierte sie. Zugleich sei Vieles aber auch am Wachsen: Zusammenarbeit unter Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Gemeinden, Zusammenarbeit mit Kommunen, Künstlern, Landwirten, Unternehmern. Für die Gemeinschaft im Dorf, für Flüchtlinge, für ein gutes Miteinander, für Demokratie, so die Theologin. „Es ist Freude und Kraft zu spüren, wo es so geschieht.“
Leidenschaftlich den mecklenburgischen Osten vertreten
In seiner Ansprache skizzierte Bischof v. Maltzahn den Weg von Christiane Körner nach. So habe die ehemalige Neustrelitzer Pastorin die Region gut gekannt, die Chancen und Herausforderungen des damaligen Kirchenkreises Stargard seien ihr aber noch einmal anders im neuen Amt entgegen gekommen. „Mit Gottvertrauen und Mut bist Du ihnen begegnet. Leidenschaftlich hast Du bei anstehenden Entscheidungen immer wieder nach theologischen Gründen gefragt“, so der Bischof. Leidenschaftlich habe Pröpstin Körner den mecklenburgischen Osten vertreten, auch wenn sie oft das Gefühl hatte, „seine Besonderheiten würden nicht genug verstanden. Leidenschaftlich gern bist Du Predigerin – mit innerer Offenheit und Zugang zu den Menschen auch außerhalb unserer Kirche“.
Impuls gesetzt, Kräfte zu bündeln
Insbesondere hob der Bischof den Mut von Christiane Körner zu Veränderungen hervor. Er erinnerte daran, wie sie Strukturprozesse angestoßen und dabei auch neue Wege verfolgt habe. Ein Meilenstein sei die Vereinigte Kirchengemeinde Friedland. „Die Kräfte zu bündeln, im Team zu arbeiten, hat sich nicht nur hier bewährt“, resümierte v. Maltzahn und ergänzte, dass dieser Impuls dazu führte, dass die Ortausschüsse in der neuen Kirchengemeindeordnung als hilfreiches Instrument verankert seien. Zugleich habe die Pröpstin für notwendige Entlastungen der Kirchengemeinden von Verwaltungsaufgaben gestritten und mit Gesprächsforen zu Themen wie Kirche und Landwirtschaft bzw. Kultur den zivilgesellschaftlichen Dialog befördert.
Als Seelsorgerin und Krisenmanagerin gefragt
Schließlich gab es „immer wieder den Versuch, geistliche Akzente zu setzen: von den Oasentagen im Kirchenkreis bzw. der Propstei, über die Gestaltung der Mitarbeitenden-Konvente bis hin zum neuen Pilgerweg Mecklenburgische Seenplatte“, sagte der Bischof. Er erinnerte ebenso daran, dass Christiane Körner oft als Seelsorgerin und als Krisenmanagerin gefragt gewesen sei.
„Wir werden Dich, Deine Wärme und Emotionalität vermissen“, so Andreas v. Maltzahn abschließend. Er bedankte sich zudem bei Theo Körner, der die besonderen Anforderungen des Dienstes seiner Frau mitgetragen habe. An das Ehepaar gewandt sagte der Bischof: „Gott behüte Dich – er behüte Euch und lasse Euch auch zukünftig erfahren, wie sehr Ihr ihm am Herzen liegt.“
Quelle: ELKM (cme)