Kritik von Diakonie-Landespastor Martin Scriba Wohlfahrtsverbände befürchten Stellenabbau bei Schwangerenberatung

14.11.2016 · Schwerin.

Die Wohlfahrtsverbände in Mecklenburg-Vorpommern befürchten, dass durch die neue Landes-Förderverordnung rund zehn Prozent der Stellen bei der Schwangerschaftsberatung wegfallen könnten. Außerdem kritisieren sie das neue Förderverfahren als rechtlich fragwürdig, wie die Liga der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege am Montag in Schwerin mitteilte.

Wenn die Zahl der Beratungsfachkräfte auf das landesweit gesetzliche Minimum abgesenkt werde, bedeute dies eine Kürzung um rund zehn Prozent, hieß es. Dies berücksichtige nicht die vielfältigen Aufgaben, die in den vergangenen Jahren ohne Personalaufstockung hinzukamen, wie etwa Informationen zu Kinderwunschbehandlung und vertraulicher Geburt oder Kooperationsaufgaben beim Kinderschutz.

Außerdem sei es für alle Beteiligten eine Zumutung, wenn das Land erst Ende November entscheidet, welche Beratungsstellen im nächsten Jahr gefördert werden, kritisierte Diakonie-Landespastor Martin Scriba als Liga-Vorsitzender. Diese Fristsetzung sei viel zu kurz. Für die Mitarbeiter bedeute das "ein Bangen bis in den Dezember hinein, ob es ihren Arbeitsplatz in dieser Form am 1. Januar noch geben wird". Die Wohlfahrtsverbände forderten deshalb, die landesweite Personalausstattung nicht abzusenken. Es bleibe zu hoffen, dass dieses Anliegen bei der neuen Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) Gehör finde, sagte Scriba.

Quelle: epd