Integration von Muslimen Innenminister De Maizière beklagt abnehmende Religiosität in Deutschland

02.09.2016 · Hamburg.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat die abnehmende religiöse Bindung in der Gesellschaft beklagt. "Die Zahl der überzeugten Christen in Deutschland ist kleiner geworden", sagte der CDU-Politiker dem "stern". Es mache die Integration vieler Muslime nicht einfacher, dass sie auf eine Gesellschaft mit einem "verunsicherten christlichen Selbstbewusstsein" stoßen.

Die Integration von Muslimen ist nach Einschätzung de Maizieres "objektiv schwieriger" als etwa die Integration von Russlanddeutschen. Die kulturellen Unterschiede seien größer, dies mache Integrationsanstrengungen schwieriger. "Die Auseinandersetzung zwischen dem Christentum und dem Islam war über Jahrhunderte hinweg kompliziert." Das habe sich im historischen Gedächtnis der Deutschen verankert.

Der Bundesinnenminister hat auch ein mangelndes Nationalbewusstsein der Deutschen bemängelt. Obwohl es den Deutschen ökonomisch gutgehe wie selten zuvor, seien sie in ihrer Identität verunsichert. "Wir wissen nicht mehr genau, wer wir sind und wer wir sein wollen. Was uns als Deutsche ausmacht."

Quelle: epd