Premiere in Salem 350 Teilnehmende informierten sich auf erster "KirchengemeinderatsMesse“

Rund 350 Kirchenälteste und Pastoren aus den 252 Gemeinden informierten sich auf der ersten KirchengemeinderatsMesse des Kirchenkreises Mecklenburg in Salem

Foto: kirche-mv.de/D. Vogel

19.03.2017 · Salem. In Salem bei Malchin fand am Wochenende die erste Messe für die neuen Kirchengemeinderäte im Kirchenkreis Mecklenburg statt. Rund 350 Kirchenälteste und Pastoren aus den 252 Gemeinden konnten sich u.a. zu den Themen „Sitzungen leiten“, „Kirchenbau“ oder „Öffentlichkeitsarbeit“ informieren und bekamen Impulse für ihre sechsjährige Legislaturperiode.

„Ein klasse Angebot diese KirchengemeinderatsMesse. Wir sind komplett mit unseren drei Kirchengemeinderäten nach Salem angereist“, sagt Pastorin Pirina Kittel. "Bei den Themenforen und Workshops ist für jeden etwas dabei. Zudem können sich unsere Kirchenältesten, die aus einer Kleinstadt, einem Ostseebad und einem Dorf kommen, in diesen drei Tagen näher kennen und besser verstehen lernen.“ So wie die 20 Klützer, Boltanhägener und Bössower nahmen insgesamt rund 350 Kirchenälteste, Pastorinnen und Pastoren an der Premiere am vergangenen Wochenende in Salem teil.

„Die erfreuliche Resonanz und die ausgesprochen gute Stimmung ist einfach nur schön“, sagt der Parchimer Propst Dirk Sauermann. Das freut ebenso die anderen Pröpste und ganz besonders das Team des Gemeindedienstes aus dem Zentrum Kirchlicher Dienste Mecklenburg, die - unterstützt von weiteren Mitarbeitenden aus dem Kirchenkreis - das bisher einmalige Angebot auf die Beine stellten.

"Geistlich leiten“ im Mittelpunkt

Am Freitagabend stand das Thema „Geistlich leiten“ im Mittelpunkt. Propst Dr. Karl-Matthias Siegert skizzierte verschiedene Leitungsstile und stellte diese in Beziehung zur besonderen „Haltung des geistlichen Leitens“ in kirchlichen Gremien. Leitung in der Kirche sei Dienst und Diakonie im Geiste Christi, also fern ab davon, etwas "von oben anzuordnen", so Siegert.

Dass Kirchengemeinderäte als Gremium insgesamt in Leitungsverantwortung stehen, erläuterten Elke Stoepker (Leiterin der Kirchenkreisverwaltung) und der Rostocker Propst Wulf Schünemann am Sonnabendvormittag. In einem Dialog stellten sie die Kirchengemeindeordnung näher vor. Leiten und Gestalten, heißt das Motto für die Kirchengemeinderäte. Es soll folglich demokratisch zugehen, transparent und vertrauensvoll, solidarisch ausgleichend und gerecht – auch bei Konflikten. So soll breit diskutiert und im Konsens entschieden werden.

15 Workshops und "Speed-Beratung“

Darüber hinaus fanden 15 Workshops statt, u.a. zu den Themen Friedhofsbewirtschaftung, Sitzungen leiten, Kirchenbau, Öffentlichkeitsarbeit, Diakonie oder Gemeinwesen-Ökonomie auf dem Land. Informationen aus erster Hand gab es zudem bei einer„Speed“-Beratung an 27 Tischen, u.a. zu den Themen Flüchtlingsarbeit, Beteiligung von Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde bis hin zur Personalentwicklung.

Gemeinsames Singen, Beten, und eine besonders gestaltete Abendmahlsfeier waren weitere Programmteile der KGR-Messe. „Es berührt mich, in diesen Tagen zu erleben, wie engagiert Sie sich einbringen! Sie schultern Probleme und denken darüber nach, wie das Gemeindeleben ausstrahlen und auch für andere anziehend sein kann“, sagte Bischof Dr. Andreas v. Maltzahn in seiner Tischrede am Sonnabend.  

Bischof v. Maltzahn: Ausschau halten, wo Gott schon am Wirken ist

Der Schweriner Bischof skizzierte zugleich, wie die eigene Aufmerksamkeit im Alltag der Gemeinden oft durch die Herausforderungen, die zu bewältigen sind, beansprucht wird. „Doch – Gott sei Dank – es hängt nicht alles von uns ab!“, so v. Maltzahn und verwies auf einen Rat, den früher Missionare mit auf den Weg bekamen: „Denkt nur nicht, ihr brächtet Christus irgendwo hin! Macht vielmehr die Augen auf und schaut, wo er bereits am Werk ist."

Vor diesem Hintergrund rief der Bischof dazu auf, Ausschau zu halten, wo Gott schon am Wirken ist, wo sein Geist vielleicht schon längst Menschen berührt hat und zu schauen, wo Christus bereits am Werk ist. Einer, der dies tat, sei Franz von Assisi gewesen. „Erzähl mir von Gott“ – mit dieser Haltung sei Franziskus durchs Leben gegangen. „Und weil er damit rechnet, überall auf Gott zu stoßen, entdeckt er Gott in vielen Dingen: in der liebevollen Verbundenheit mit anderen Menschen, in den Schönheiten der Natur, wenn Mitmenschlichkeit gelebt wird“, sagte Bischof v. Maltzahn und ergänzte: „Da ist Gott. Da ist er am Wirken – auch in unseren Tagen.“

Fachfortbildungen in allen Propsteien geplant

„Unser Ziel war und ist es, die neuen Leitungsgremien umfassend zu informieren und in der sechsjährigen Legislaturperiode gut zu begleiten“, sagt Pastor Schicketanz. So hätten alle KGR-Mitglieder bereits das Handbuch „Gemeinde leiten“ mit verschiedenen Materialien, Kontakten und Infos bekommen. „Die Nordkirche hat dies zentral konzipiert und wir als Kirchenkreis Mecklenburg haben ein informatives Beiheft zugefügt“, so der Pastor. Darüber hinaus werde es im kommenden Jahr spezielle Module für Fachfortbildungen in allen vier mecklenburgischen Propsteien geben. Die erste mecklenburgische KirchengemeinderatsMesse habe dafür viele Impulse und handfeste Zurüstung gebracht.

Quelle: kirche-mv.de (cme/dav)


Die Tischrede von Bischof v. Maltzahn im Wortlaut finden Sie hier