Abschluss eines vielseitigen Jubiläumsjahrs Gottesdienst und Festakt "500 Jahre Reformation“ in Stralsund
31.10.2017 · Stralsund. Am 31. Oktober dieses Jahres wird nicht nur das 500. Jubiläum der Reformation gefeiert, an diesem Tag endet auch das Reformationsjubiläumsjahr, das in der Hansestadt Stralsund so vielfältig und abwechslungsreich gefeiert wurde, wie in kaum einer anderen Stadt in Mecklenburg-Vorpommern.
Rund 40 Veranstaltungen verschiedenster Prägung bereicherten dabei in der Hansestadt das Jubiläumsjahr. Das Spektrum reichte von Ausstellungen über Theateraufführungen bis hin zu Konzerten. Zahlreiche Vorträge thematisierten die Reformation ebenso wie Filme, Feste und Gottesdienste. Einige Beispiele für diese enorme Vielfalt sind das Theaterstück „Die zehn Gebote“ – von Flüchtlingen in der Stralsunder Kulturkirche aufgeführt – das Musical der Mariengemeinde „Da schwätzt ein ungelehrter Esel“, das die Ereignisse der Reformation in der Hansestadt aufgreift, oder die musikalisch-kulinarisch-erlebnisreiche Luthernacht in St. Nikolai. Darüber hinaus gab es Angebote zum Reformationsthema für Jugendgruppen und Schulklassen. Ein hochwertiges Programmheft führte durch das Veranstaltungsprogramm, das in digitaler Form und stets aktualisiert ebenso im Internetportal kirche-mv.de zu finden war.
Wunderbare Zusammenarbeit aller Beteiligten
Zu den Höhepunkten des Programms zählte zweifellos der Start des Nordkirchenschiffs, das während des KirchenKreisFests auf der Steinernen Fischbrücke anlässlich des Reformationsjubiläums zu einer Seereise zu den 13 Kirchenkreisen der Nordkirche aufbrach. Ebenso wie das gesamte Jubiläumsjahr sei auch das KirchenKreisFest nicht zuletzt auch deshalb so schön gewesen, weil so viele Menschen aus ganz unterschiedlichen Bereichen daran beteiligt waren, lautet das Fazit von Helga Ruch, Pröpstin der Propstei Stralsund im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis. „Es war wunderbar, so eine gute Zusammenarbeit erleben zu dürfen zwischen Stadt und Kirchen, Museen und Vereinen, Schulen und Kitas und vielen anderen Beteiligten. Herzlichen Dank ihnen allen.“ Besonders hervorzuheben sei die unkomplizierte und freundschaftliche Kooperation mit der Hansestadt Stralsund.
Notwendigkeit steter Erneuerung
„Wir haben gefeiert, nachgedacht und diskutiert, haben uns der Wurzeln unserer Kultur erinnert und uns ihrer auch ein Stück neu vergewissert. Wir haben gefeiert, dass mit der Reformation so manches neu und anders auf den Weg gebracht wurde in Sachen Gottesdienst, Sprache, Bildung, Kultur, Musik und auch Politik“, so Helga Ruch. Im Jubiläumsjahr sei nicht nur rückwärts geschaut worden. Vielmehr wurde deutlich, dass Reformation gerade nicht ein rückwärtsgewandtes Wort sei, sondern die Notwendigkeit steter Erneuerung beschreibe. „Wenn bei all dem Feiern herausgekommen wäre, dass wir als Kirche und Gesellschaft nur insoweit lebendig und anziehend sein können, wie wir bereit zu Veränderung und Erneuerung sind, dann hätte es sich gelohnt“, ist die Pröpstin überzeugt. Bezugnehmend auf die Thesen des Reformators Martin Luther erinnert Helga Ruch daran, dass Erneuerung und Umkehr sich nicht auf einen einzigen Zeitpunkt beschränken, sondern eine Lebenshaltung sind. „Wenn uns dieses wunderbare Jahr geholfen hat, etwas mehr von dieser Lebenshaltung einzuüben, dann kann das uns, unserer Stadt und unseren Kirchen nur gut tun.“
Jubiläumsjahr war Gewinn für die Stadt
Auch für Stralsunds Oberbürgermeister Dr.-Ing. Alexander Badrow ist das Reformationsjahr ein Gewinn für die ganze Stadt: „Mit den über 40 Veranstaltungen hat sich mal wieder gezeigt, was alles möglich ist, wenn Stralsunderinnen und Stralsunder gemeinsam ein Ziel verfolgen. Der 500. Geburtstag von Luthers Thesen war Anlass, sowohl unsere Kirche als auch deren Werte und Wahrnehmung stärker in den Blick zu rücken und die Wirkung der Reformation in Stralsund zu beleuchten. Ich denke, dass das Bewusstsein dafür deutlich geschärft wurde.“
Buchpräsentation im Stralsunder Rathaus
In Stralsund wurde das Reformationsjahr am heutigen 31. Oktober mit einem gemeinsamen Gottesdienst der Stralsunder Kirchengemeinden in St. Marien sowie mit einem anschließenden Festakt im Rathaus begangen. Auf Grußworte von Oberbürgermeister Dr.-Ing. Alexander Badrow, Pröpstin Helga Ruch und Andreas Sommer, Pfarrer der Katholischen Kirchengemeinde „Heilige Dreifaltigkeit“, folgten ein Festvortrag zur „Reformation in Stralsund“ sowie die Buchpräsentation „Die älteste Stralsunder Kirchen- und Schulordnung von 1525“. Den Abschluss bildete ein reformatorischer Gruß von Stralsunder Jugendlichen an den Oberbürgermeister.
Quelle: PEK/Hansestadt Stralsund