Kirchen in Not Zwei Dorfkirchen erhalten Zuwendungen

30.08.2018 · Iven/Semlow/Bonn.

Die Restaurierung von zwei Dorfkirchen in Mecklenburg-Vorpommern werden von der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz finanziell unterstützt.


15.000 Euro für Kirche in Iven


Für die Sanierung der Dorfkirche Iven bei Anklam gibt es 15.000 Euro von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Gebraucht werde das Geld für Zimmermannsarbeiten zur Notsicherung des Dachstuhls über dem Kirchenschiff, teilte die DSD am Mittwoch mit. Die Kirche verdankt ihre Bedeutung der seltenen Geschlossenheit der erhaltenen barocken Ausstattung: Den prächtigen Innenraum schließt eine ornamental bemalte Balkendecke aus dem 18. Jahrhundert.

Zur Barockausstattung gehören außerdem hölzerne, barocke Emporeneinbauten aus dem 17. Jahrhundert, ein zweigeschossiger Altaraufbau aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, eine von einem Engel gestützte geschnitzte Kanzel von 1737 und eine steinerne Inschriftentafel für den 1738 gestorbenen Geheimrat Felix Friedrich von Flemming. Die Ausstattung sucht den Angaben zufolge in dieser Form ihresgleichen in Mecklenburg-Vorpommern.

Die Feuchtigkeit, die seit Jahren in die Außenmauern eindringt, drohe auf die hölzerne Einrichtung überzugreifen, hieß es. Eine Laboranalyse habe bereits einen Befall durch Modefäule, Fäulnis, Bunte Nagekäfer und Echten Hausschwamm ergeben.

Denkmalstiftung unterstützt Dorfkirche in Semlow

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz stellt 15.000 Euro für Epitaphien in der Dorfkirche in Semlow (Kreis Vorpommern-Rügen) bereit. Der entsprechende Fördervertrag wird am Freitag (31. August, 10 Uhr) an den evangelischen Gemeindepastor Jonas Löffler übergeben, teilte die Stiftung am Dienstag in Bonn mit. Das Geld ist bestimmt für die Restaurierung der mit Figuren versehenen Grabmäler der Familie von Behr an der Chor-Südseite von 1605. Die Grabmäler sind auch durch korrodierende Eisen gefährdet. Eine Untersuchung ergab 17 Schadensbefundstellen. Beispielsweise musste die knieende Figur des Christoph von Behr mit Gurten gesichert werden, damit sie nicht auseinanderbricht.

Die Dorfkirche von Semlow wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet und später verändert. Die bäuerliche Feldsteinkirche war jahrhundertelang Patronatskirche der Familie von Behr. Sie verfügt über eine reichhaltige Ausstattung mit Altaraufsatz, Kanzel, Taufe, spätgotischem Kruzifix, Orgelempore und einer Reihe von Epitaphien. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hatte die Semlower Kirche bereits zwischen 1996 und 2002 regelmäßig gefördert, zunächst um die Dächer wiederherzustellen, später um die stark gefährdete Ausmalung zu restaurieren.

Quelle: epd