Bericht von der sechsten Sitzung 2018 Pommerschen Kirchenkreisrat: Kontinuität bei der Arbeit mit Konfirmanden
14.06.2018 · Weitenhagen. Der Pommersche Kirchenkreisrat (KKR) hat Mathias Thieme erneut für sechs Jahre in die Konfirmandenpfarrstelle des Kirchenkreises berufen. Weitere zentrale Themen der jüngsten Sitzung des Gremiums waren die Einrichtung einer Projektstelle für Orgelunterricht und der 4. Ökumenische Kirchentag Vorpommern (ÖKT), der am 6. Juni 2020 in Pasewalk stattfinden soll.
Der KKR hat Pastor Mathias Thieme ab dem 1. September 2018 für sechs Jahre in die Konfirmandenpfarrstelle des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises (PEK) mit einem Stellenumfang von 100 Prozent berufen. Thieme war bereits in den zurückliegenden sechs Jahren Konfirmandenpastor des PEK mit Sitz im Evangelischen Schullandheim in Sassen. Der Berufungszeitraum endet zum 31. August. Mathias Thieme hatte sich auf die Stelle erneut beworben, sich in der vorigen KKR-Sitzung den Fragen des Gremiums gestellt sowie Rück- und Ausblicke bezüglich der Arbeit mit Konfirmanden im PEK gegeben. Im Anschluss an das Gespräch hatte der Kirchenkreisrat auf eine Ausschreibung der Stelle verzichtet.
Teamer sind Stütze der Arbeit mit Konfirmanden
Mathias Thieme wohnt in Stralsund, wo er auch aufgewachsen ist. Vor seiner Zeit als Konfirmandenpastor war er als Schulsozialarbeiter und im Gemeindepflanzungsprojekt in Bergen auf Rügen tätig. „Mein besonderes Augenmerk gilt Menschen, die es schwerer in einer Gruppe und kein gutes Standing haben“, so Mathias Thieme während des Gesprächs mit den Mitgliedern des Kirchenkreisrats. Besonders am Herzen liegen ihm die Teamer, das sind Jugendliche, die im Schullandheim Sassen eine Qualifizierung zur Jugendarbeit absolvierten. „Die Teamer machen Jugendarbeit zum Heimspiel für die Konfirmanden. Sie begegnen den Konfirmanden auf ganz andere Art, die Gespräche mit Jugendlichen vermitteln Inhalte ganz anders“, ist Mathias Thieme vom Teamer-Konzept begeistert. Teamer seien eine wichtige Stütze der Arbeit mit Konfirmanden, die unter anderem im Rahmen von jährlich rund zwölf Konfirmanden-Wochenenden sowie im großen „Konficamp“ gestaltet wird.
Jugendliche können in Sassen sie selbst sein
Jugendliche im Allgemeinen und christliche Jugendliche im Besonderen seien im Alltag häufig in der Minderheit, so die Erfahrung des Konfirmanden-Pastors. In Sassen sei das nicht so. „Wir schaffen Räume, in denen Jugendliche sie selbst sein können, in denen sie mit christlichen Themen in Berührung kommen, diese mit ihrer eigenen Lebenswirklichkeit in Beziehung setzen und unmittelbar erleben können, was das konkret für sie bedeutet“, erläuterte Mathias Thieme dem Kirchenkreisrat seine Tätigkeit. Die Jugendlichen für den Alltag zu stärken, sie aufzubauen und „hochzuziehen“, sieht der Pastor ebenfalls als wichtige Elemente seiner Arbeit. Für die Zukunft plant Mathias Thieme, die Kirchengemeinden noch stärker in die Arbeit mit Konfirmanden einzubinden, an Arbeitsprozessen zu beteiligen und zu vernetzen. „Sassen und die Kirchengemeinden des Kirchenkreises sollen noch näher zusammenrücken“, so Mathias Thieme.
Riesige Bereicherung für den Kirchenkreis
„Die Arbeit, die Mathias Thieme in Sassen leistet, ist eine riesige Bereicherung für den Kirchenkreis“, so der KKR zu dem Beschluss, den Pastor erneut zu berufen. „Die einzigartigen Erlebnisse und Erfahrungen bringen die Jugendlichen aus Sassen mit zurück in die Gemeinden. Das Schullandheim Sassen ist ein eigenes geistliches Einkehrzentrum unter außergewöhnlichen Vorzeichen. Es ist ein Ort, der den Jugendlichen gehört, an dem alles auf sie zugeschnitten ist. Ein Ort, an dem sich die Jugendlichen entfalten können.“ Die enge Verzahnung von Teamern und Konfirmandengruppen sei außergewöhnlich und es sei spürbar, wie diese in die Kirchengemeinden zurückspiegelt, so der Kirchenkreisrat weiter. Zudem habe sich die Konfirmandenarbeit in den zurückliegenden Jahren zu einem Projekt des gesamten PEK entwickelt, an dem Jugendliche aus allen Gebieten des weitläufigen Kirchenkreises teilhaben.
Unterstützung für Jugendfreizeit in Norwegen
Der Kirchenkreisrat beschloss in seiner Sitzung außerdem, die vierzehntägige Sommerfreizeit mit Jugendlichen in Norwegen, organisiert von der Propsteijugendpfarrstelle Demmin, mit 1.000 Euro aus dem Fonds „Initiativen und Projekte“ zu unterstützen. Pastor Christoph Rau fährt mit rund 50 jungen Menschen aus dem gesamten Bereich der Propstei Demmin in das Gruppenhaus Slora in der Nähe von Oslo. Da einige der Jugendlichen den Kostenbeitrag in Höhe von 350 Euro nicht in voller Höhe oder gar nicht begleichen können, bat das Jugendpfarramt den Kirchenkreisrat um Unterstützung. Thema der diesjährigen Norwegen-Freizeit sind die christlichen Feste. „Unser Mitarbeitenden-Team besteht hauptsächlich aus Ehrenamtlichen“, so Christoph Rau in seinem Antrag an den KKR. „Einige davon sind im Alter von 17 bis 20 Jahren. Sie haben selber viele Freizeiten miterlebt und wollen nun den Teilnehmenden eine besondere Zeit der Begegnung untereinander und mit Gott schenken. Wir wollen die Jugendlichen auf ihrem Weg mit Gott in ihren Alltag hinein begleiten, sie bewegen und uns vom Heiligen Geist bewegen lassen. Wir wollen sie begeistern, Jesus Christus auf ihren Weg im Lebensalltag ganz neu oder tiefer mit hinein zu nehmen“, so der Pastor.
Projektstelle für Orgelunterricht geplant
Der KKR empfiehlt der Synode des pommerschen Kirchenkreises die Einrichtung einer Projektstelle für Orgelunterricht im Stellenumfang von 50 Prozent für die Dauer von vier Jahren. Der Bedarf an Organistinnen und Organisten in den Gemeinden des Kirchenkreises ist groß. Um dieses ehrenamtliche Engagement zu fördern und dauerhaft zu festigen, soll die Projektstelle eingerichtet werden. Ehrenamtliche für das gottesdienstliche Orgelspiel auszubilden, könne zu einem großen Schatz werden, so das Gremium. Die Finanzierung der Projektstelle soll durch die Kirchengemeinden solidarisch getragen werden. Konkret ist geplant, dass der zukünftige Stelleninhaber oder die Stelleninhaberin innerhalb des Kirchenkreises unterwegs ist und den Unterricht direkt vor Ort in den einzelnen Propsteien anbietet. Der Empfehlung des KKR liegt ein Vorschlag von Landeskirchenmusikdirektor Prof. Frank Dittmer zugrunde.
Steuerungsgruppe für Ökumenischen Kirchentag berufen
Am 6. Juni 2020 findet der 4. Ökumenische Kirchentag Vorpommern (ÖKT) in Pasewalk statt. Wie für die bisherigen Kirchentage wird dafür eine Steuerungsgruppe aus Vertretenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Mecklenburg-Vorpommern, des Erzbistums Berlin sowie des PEK gebildet. Ökumenepastor Matthias Tuve bat den Kirchenkreisrat, elf Vertretende des PEK in die Steuerungsgruppe zu berufen, die sich zuvor zur Mitwirkung bereit erklärt hatten. Der KKR kam in seiner Sitzung dieser Bitte nach und berief folgende Mitglieder in die Steuerungsgruppe des ÖKT: als Vertretende der Ehrenamtlichen Astrid Grün, Berith Klänhammer, Ulrich Radebach und Erimar von der Osten, als Vertretende der Mitarbeitenden Cord Bollenbach (Jugendarbeit), Daniel Debrow (Kirchenmusik) und Barbara Schlicht (Referentin für die Arbeit mit Kindern), als Vertretende der Pastorenschaft Beate Kempf-Beyrich (Kirchentagsausschuss der Nordkirche), Jutta Grashof (Pastorin der gastgebenden Gemeinde Pasewalk) und Matthias Tuve (Ökumenische Arbeitsstelle) sowie als Vertreter der Pröpstin und Pröpste den Propst der Propstei Pasewalk, Andreas Haerter.
Beziehung zu polnischen Katholiken stärken
Der Kirchenkreisrat äußerte sich erfreut darüber, dass der 4. ÖKT nach Pasewalk einlädt, nachdem die bisherigen Ökumenischen Kirchentage im Wechsel in Greifswald und Stralsund stattgefunden hatten. Damit sei die Wertschätzung einer Region verbunden, die aufgrund ihrer Lage zu oft aus dem direkten Blick gerate. Der Kirchenkreisrat betrachtet den ÖKT in Pasewalk auch als ein klares Bekenntnis zur Einheit und zur Geschlossenheit des Kirchenkreises, der von der Nordspitze der Insel Rügen bis nach Gartz an der Oder reicht. Zudem sieht der KKR eine Chance des ökumenischen Kirchentags in der Stärkung der Kontakte und partnerschaftlichen Beziehungen zu den zahlreich in Pasewalk und Umgebung lebenden polnischen Katholiken.
Mitglieder des Kuratoriums des Theologischen Studienhauses Greifswald benannt
Der Kirchenkreisrat hat die Berufung und Entsendung von Mitgliedern in das Kuratorium der Stiftung Theologisches Studienhaus Greifswald beschlossen. Der KKR beruft Prof. Dr. Michael Herbst und Prof. Dr. Thomas Kuhn - jeweils auf Vorschlag des Fakultätsrates in dessen Sitzung am 18. April. Zudem benennt der KKR Propst Andreas Haerter und Pastor Matthias Bartels als Vertreter des Kirchenkreises. Die Berufungen und Benennungen gelten jeweils für den Zeitraum von sechs Jahren. Als Vorsitzenden bestimmt der Kirchenkreisrat Pastor Matthias Bartels.
Außerdem befasste sich der KKR während der Sitzung unter anderem mit anstehenden Verleihungen des Ansgarkreuzes, mit Grundstücksangelegenheiten, mit der kirchenaufsichtlichen Genehmigung zur Errichtung von Windkraftanlagen, mit Personalfragen, mit dem gemeinsamen Treffen der Kirchenkreisräte des PEK und des mecklenburgischen Kirchenkreises am 24. November in Güstrow, mit der Geschäftsordnung des KKR, mit der Kirchenmitgliedschaft als Anstellungsvoraussetzung für die Pfarramtsassistenz, mit der Berufung der Mitglieder des Anlageausschusses des PEK, mit dem Meinungsbildungsprozess bezüglich der Amtshandlungen innerhalb der Nordkirche sowie mit der Archivgebührensatzung des Kirchenkreises. Die nächste Sitzung des Kirchenkreisrats findet am 3. Juli 2018 statt.
Quelle: PEK (sk/dav)