Erinnerung an die Pogromnacht vor 80 Jahren Schwesig: Antisemitischen Tendenzen entgegen treten
09.11.2018 · Schwerin.Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat dazu aufgerufen, allen antisemitischen Tendenzen entschieden entgegen zu treten. "Jüdisches Leben ist in Deutschland wieder zu Hause. Das gilt es zu schützen", sagte die Regierungschefin am Donnerstag in Schwerin. Die Erinnerung an die Pogromnacht vor 80 Jahren sei Mahnung und Auftrag zugleich. Der 9. November 1938 werde immer ein Tag der Schande in der deutschen Geschichte sein. "An diesem Tag starteten die Nationalsozialisten einen systematischen Angriff auf das jüdische Leben in Deutschland."
Zugleich erinnerte Schwesig daran, dass der 9. November durch die Jahre 1918 und 1989 auch für zwei der schönsten Ereignisse in der deutschen Geschichte stehe. Vor 100 Jahren wurde in Berlin die Republik ausgerufen. "Das war die Geburtsstunde der ersten deutschen Demokratie, der Weimarer Republik." Erst mit der Revolution von 1918 sei in Deutschland das allgemeine und gleiche Wahlrecht auf allen Ebenen durchgesetzt worden. Weitere Errungenschaften der Jahre 1918 und 1919 seien die Verankerung von Grundrechten in der Verfassung und die Tarifpartnerschaft zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern.
Der Mauerfall am 9. November 1989 gehöre zu den schönsten Stunden der deutschen Geschichte, sagte die SPD-Politikerin. "Ich bin der Generation meiner Eltern sehr dankbar, dass sie auch für uns Jüngere Freiheit, Demokratie und die Deutsche Einheit erkämpft hat." Das habe ganz andere Lebenschancen eröffnet. Die Erinnerung an den 9. November 1989 müsse wach gehalten werden. Der 9. November zeige, dass Demokratie und Freiheit keine Selbstverständlichkeit seien, sondern erkämpft und geschützt werden müssten.
Quelle: epd