Baustellengottesdienst Annenkapelle in neuer Schönheit bewundern
04.12.2019 · Greifswald. Die Greifswalder Kirchengemeinde St. Marien lädt am zweiten Advent (8. Dezember, 10.15 Uhr) zum Baustellen-Gottesdienst in die Annenkapelle ein. Vorgestellt werden die ersten Sanierungsergebnisse in der Kapelle.
„Während die Arbeiten noch laufen, können die Besucher schon einmal einen ersten Eindruck gewinnen“, freut sich Architekt und Planer Ulf-Gernot Kirmis. Der Fußboden wurde auf ein ursprüngliches Niveau abgesenkt, so dass der Raum wieder in seiner ganzen Größe wahrgenommen werden kann: Nach oben strebend und mit einer höchstmöglichen Wandauflösung, so dass viel Licht eindringt. Wenn die Arbeiten rechtzeitig abgeschlossen sind, wird der Berliner Glaskünstler Andreas Wolff zum Gottesdienst am zweiten Advent auch das Fenster über dem neu eröffneten Portal auf der Südseite präsentieren. Der Künstler hatte im vergangenen Jahr den Wettbewerb für die Gestaltung der Südportalachse in der Annenkapelle gewonnen.
Arbeiten in Marienkapelle beginnen
Während der Abschluss der Sanierung der Annenkapelle in greifbare Nähe rückt, sind inzwischen auch schon die Planungen für die Marienkapelle abgeschlossen. „Die Arbeiten können endlich beginnen“, teilt Pastorin Ulrike Streckenbach mit. „Der umfangreiche mittelalterliche Befund in diesem Kleinod frühgotischer Architektur wird dann unter Dach und Fach liegen und gut gesichert sein. Die Fenster und das Portal gestaltet der Glaskünstler Peter Sutton aus Trondheim in Norwegen.“ Die Kirchengemeinde möchte die Kapelle, die Jahrhunderte lang als sogenanntes Kalkhaus und als Abstellkammer gedient hat, nach ihrer Sanierung der Öffentlichkeit als „Raum der Stille“ zugänglich machen.
Garten entsteht neben der Kirche
Im Zuge der vielfältigen Sanierungsarbeiten an der Greifswalder Marienkirche wurde Mitte November auf der Südseite der Kirche der Mariengarten angelegt. „Die Kirchengemeinde hat diese Bepflanzung zusammen mit Juliane Brasch vom NABU MV im Rahmen des von der Norddeutschen Stiftung für Umwelt und Entwicklung (NUE) geförderten Projekts ‚Artenschwund ist ungesund‘ geplant und durchgeführt“, berichtet Ulrike Streckenbach. „Unterstützung kam auch von den Jugendlichen des gemeinsamen Jugendprojekts ‚#einmischen‘ der drei Greifswalder Altstadtgemeinden.“ Dank zahlreicher Strauch- und Staudenspenden wurde der Platz mit überwiegend heimischen Pflanzen neu gestaltet.
Grüne Oase mitten in der Stadt
„Das Erdreich liegt zu hoch am Mauerwerk der Kirche und durchfeuchtet es. Es wird deshalb, soweit es geht, abgetragen“, erläutert Ulrike Streckenbach die Maßnahme. Das Areal um die Kirche herum werde danach überarbeitet und teilweise neu gestaltet. „Neben dem optischen Gewinn für diesen Platz bieten die Pflanzen auch für Insekten und somit indirekt für weitere Tiere zusätzliche Nahrung. Das verbessert die Biodiversität in Greifswald“, sagt Juliane Brasch. „Alle sind gespannt auf das Frühjahr, wenn es blüht und Insekten und Vögel in den Garten einziehen. Der Mariengarten soll eine grüne Oase mitten im Stadtzentrum werden, ein Ort an dem man sich hinsetzen und ausruhen kann.“ Dieser Bauabschnitt wurde möglich durch die Zusage von Städtebaufördermitteln der Universitäts- und Hansestadt Greifswald. Das Projekt „Mariengarten“ wurde zudem durch die Bürgerstiftung Vorpommern unterstützt.
Quelle: PEK (sk)