Katholische Kirche Mehr Einnahmen im Erzbistum Berlin

02.02.2019 · Berlin/Stralsund/Greifswald. Das Erzbistum Berlin hat 2017 Einnahmen von 253 Millionen Euro verzeichnet. Das waren knapp 14 Millionen Euro mehr als im Jahr davor, wie es am Freitag in Berlin bei der Vorstellung des Geschäftsberichtes 2017 des Erzbistums hieß. Von den Einnahmen entfielen 143,5 Millionen Euro auf Kirchensteuereinnahmen.

70,1 Millionen Euro waren sogenannte Refinanzierungen der Länder Berlin und Brandenburg für Personal- und Sachkosten, beispielsweise für katholische Schulen. Der Anteil der reinen Staatsleistungen lag bei insgesamt fünf Millionen Euro. Davon zahlte Berlin 3,5 Millionen Euro, Brandenburg eine Million Euro und Mecklenburg-Vorpommern 400.000 Euro.   

Für 2019 rechnet das Erzbistum mit Einnahmen von knapp 257 Millionen Euro. Die Steigerung geht insbesondere auf mehr Kirchensteuerneinnahmen zurück, sagte der Finanzchef des Erzbistums, Bernd Jünemann. Knapp ein Drittel der Einnahmen fließen in die Personalkosten mit 112,8 Millionen Euro. 42,4 Millionen Euro sind für Baumaßnahmen wie die Sanierung von Kirchen wie der Berliner St. Hedwigs-Kathedrale, von Schulen, Kitas und Neubauten vorgesehen.   

Von 100 Euro Kirchensteuereinnahmen wird laut dem Finanzchef in diesem Jahr etwa ein Viertel für Bildung und Wissenschaft verwendet, das heißt zur Finanzierung von katholischen Schulen und Kitas, der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin und des katholischen Religionsunterrichtes. Etwa ein weiteres Viertel (26,70 Euro) fließt in die Pfarrseelsorge, die Bistumsverwaltung bekommt 14,10 Euro (von Hundert).

Generalvikar: Solide Situation

"Wir haben eine solide Situation, leben aber nicht in der Komfortzone", sagte der Stellvertreter von Erzbischof Heiner Koch, Generalvikar Pater Manfred Kollig. "Wir sind in der glücklichen Lage, dass uns akut keine finanziellen Lasten drücken. So können wir Schwerpunkte setzen für unsere künftige Arbeit", fügte er hinzu.

Für die Zukunft sieht Kollig aber auf das Erzbistum finanzielle Herausforderungen zukommen. Wegen der demografischen Entwicklung und der prognostizierten schlechteren Wirtschaftslage würden die Kirchensteuereinnahmen sinken. "Ein Kind, dass heute nicht geboren wird, wird in 20 Jahren auch keine Kirchensteuer zahlen", sagte Kollig. Darauf müsse sich die Kirche einstellen. Das Erzbistum sei aber in der Lage, auch auf Unvorhergesehenes zu reagieren, "ohne unsere Handlungsfähigkeit aufs Spiel zu setzen", fügte er hinzu.   

Das Erzbistum Berlin umfasst neben dem Land Berlin auch einen großen Teil des Landes Brandenburg sowie ganz Vorpommern. Derzeit hat es 412.700 Mitglieder und 2.651 Mitarbeiter. Davon leben knapp 331.000 der Katholiken in Berlin, 67.400 in Brandenburg und 14.659 in Vorpommern. Insgesamt gibt es 103 Pfarrgemeinden, davon 65 in Berlin, 30 in Brandenburg und acht in Vorpommern. Die durchschnittliche Gottesdienstbesucherzahl lag 2017 an normalen Sonntagen bei 42.800. Zudem gab es im gleichen Jahr 2.212 Taufen, 1.477 Firmungen, 2.208 Erstkommunionen und 478 Trauungen.

Quelle: epd