Dienste und Werke berichteten auf Kirchenkreissynode Mecklenburgische Synodale eng mit Christen in England verbunden
23.03.2019 · Güstrow.Vier Gäste aus Großbritannien begrüßte die mecklenburgische Kirchenkreissynode am Wochenende (22.-23. März) in Güstrow. Sie kommen aus der Partnerdiözese Lichfield in der Church of England. „In Zeiten der politischen Trübsal gehören wir zusammen. Großbritannien mag die Europäische Union verlassen, aber nicht die europäische Familie der Nationen”, hieß es in einem von den Gästen verlesenen Grußwort von Michael Ipgrave, dem Bischof von Lichfield. Der Schweriner Bischof Dr. Andreas v. Maltzahn entgegnete, dass dies zeige, dass „Kirche und Christen über eigene Grenzen miteinander verbunden sind”.
Die Geschichte der Partnerschaft zwischen England und Mecklenburg – der einzigen nicht-lutherischen Partnerkirche – reicht in die Zeit vor 1989 zurück. Am 25. Juli 1999 wurde zum ersten Mal ein Partnerschaftsabkommen unterzeichnet, das am 17. September 2009 zum zweiten Mal verlängert wurde. Herzstück der Partnerschaft sind die jährlichen Begegnungen „Anticipating Advent“, zu denen sich alle Interessierten beider Seiten am ersten Adventswochenende abwechselnd in Lichfield und Mecklenburg versammeln. Darüber hinaus haben inzwischen mehrfach Jugendliche aus Mecklenburg am Jugendfestival „Soul Survivor“ teilgenommen.
Fazit des scheidenden Schweriner Bischofs v. Maltzahn
Mit Blumen und stehendem Applaus bedankten sich Präses Stefanie Wolf und die Synodalen bei Dr. Andreas v. Maltzahn. „Wir sind eine offenere Kirche geworden”, so ein Fazit des scheidenden Schweriner Bischofs. Im öffentlichen Raum, bei Festen etc, sei Kirche heute selbstverständlich mit dabei. Es gebe zudem wunderbare Projekte im Sinne einer „Kirche mit Anderen”.
Gewünscht hätte sich der Bischof, dass man gemeinsam mehr erreicht hätte, um Pastorinnen und Pastoren von Aufgaben der Geschäftsführung zu entlasten, damit diese mehr zu ihrer eigentlichen Arbeit kommen. In diesem Zusammenhang erinnerte an die Empfehlungen der AG „Kirche der Freiheit und den Impuls für Erprobungsregionen. Als Orientierungspunkte für die Zukunft legte Andreas v. Maltzahn den Synodalen ans Herz, sich auf den kirchlichen Auftrag zu konzentrieren, der beinhaltet, dass Gott will, dass allen Menschen geholfen wird.
Abschließend bedankte sich Bischof v. Maltzahn bei allen, die ihn durch all die Jahre „freundlich, kritisch und stärkend begleitet haben”. Nach nahezu zwölf Dienstjahren, zunächst als mecklenburgischer Landesbischof und ab 2012 als Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern, wechselt der Theologe vom 1. Mai an als Studienleiter für Gottesdienst und Homiletik (Predigtlehre) an das Predigerseminar der Nordkirche nach Ratzeburg. Verabschiedet aus seinen Dienst als Bischof wird Dr. Andreas v. Malzahn am Sonnabend, 11. Mai, um 14 Uhr im Dom zu Schwerin.
Dienste und Werke vielfältig vor Ort tätig
Auf der weiteren Tagesordnung der Synode standen mehrere Berichte. So gaben die Dienste und Werke und das Diakonische Werk Mecklenburg-Vorpommern Einblick in ihre vielfältigen Aufgaben und ihr Wirken. „Sehr breit wirkt beispielsweise das Zentrum Kirchlicher Dienste Mecklenburg”, so Pröpstin Britta Carstensen. Unter dem Dach des Rostocker Hauses seien die Bereiche Gemeindedienst, Erwachsenenbildung, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und die Ökumenische Arbeitsstelle samt Flüchtlingsarbeit in und für die 243 mecklenburgischen Kirchengemeinden tätig. Ein Beispiel: Das Evangelische Kinder- und Jugendwerk erwartet auch in diesem Jahr guten Zuspruch bei der sommerlichen Abenteuerwoche „Ratzplatz” in Dreilützow. Neu im Program ist im August ein Familiencamp unter dem Thema „Hier muss irgendwo ein Nest sein” in Mirow. Mehr unter www.ejm.de.
Evangelische Religion als Prüfungsfach
Darüber hinaus wirken an elf Orten in Mecklenburg insgesamt zwölf Pastorinnen und Pastoren und eine Diakonin in der Krankenhausseelsorge und begleiten Patienten und Angehörige. Die Schulseelsorger beobachten laut Bericht, dass zunehmend auch muslimische Kinder am evangelischen Religionsuntericht teilnehmen. Zudem werde öfter Religion als Prüfungsfach zur Mittleren Reife gewählt. Verändert haben sich ebenso die Themen der Jahresarbeiten – hin zu immer persönlicheren Fragestellungen der Schülerinnen und Schüler wie: „Es gibt mehr als Mann und Frau” oder „Auf dem Weg durch die Welt zu sich selbst: Fantasy-Literatur und Religion“.
Probedienst für sieben Nachwuchstheologen
Darüber berichteten der Kirchenkreisrat und die Kirchenkreisverwaltung der Synode. Die Statistik besagt, dass im Vorjahr insgesamt 210 Pastorinnen und Pastoren, davon 186 Pastorinnen und Pastoren in den 243 Kirchengemeinden tätig waren. Zehn Pastorinnen und Pastoren – (davon sieben im Probedienst – nahmen ihren Dienst im Kirchenkreis auf. Zudem waren 114 Gemeindepädagoginnen und -pädagogen, 45 Kirchenmusikerinnen und -musiker und 48 Küsterinnen und Küster hauptamtlich beschäftigt.
Chormusical „Martin Luther King” in Rostock
Propst Dirk Sauermann informierte als Vorsitzender des Kirchenkreisrates u.a. darüber, dass geplant sei, das neue Chormusical „Martin Luther King – Ein Traum veränderte die Welt“ im Jahr 2021 in der Rostocker Stadthalle aufzuführen. „Das Projekt der Creativen Kirche aus Westfalen will bewusst auch kirchlich nicht gebundene Menschen als Chorsängerinnen und -sänger sowie als Publikum dafür begeistern“, so der Propst. Konkret studieren Chöre und Einzelsänger die Songs selbstständig ein, nehmen an einem Probenwochenende teil. Eine gemeinsame Generalprobe mit den Profi-Musikern rundet die Vorbereitung ab. Sauermann: „Dieses Musical ist eine großartige Chance für unsere Kirchenkreise Mecklenburg und Pommern sich zu präsentieren und interessante Einblicke in die Kirchenmusik zu gewähren, die zugleich mit diesem Höhepunkt befördert werden könne.
Rahmenkonzept für Kommunikation beraten
Die Synodalen diskutierten zudem das „Rahmenkonzept für die Kommunikation im Kirchenkreis Mecklenburg”. Dieses basiert laut Propst Dirk Sauermann „aus zwei gleichberechtigten Säulen: der Externen Kommunikation und der Internen (Mitglieder)kommunikation sowie einer Darstellung der Vertriebswege für Informationen, Ankündigungen für Veranstaltungen etc.“. Inhalt des vom Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit des Kirchenkreisrates erarbeiteten Papieres seien klare Zielgruppendefinitionen und die Auflistung passgenauer Kanäle, Projekte und Ideen. Sauermann: „Unterm Strich wird ein Rahmen gezogen – nicht mehr aber auch nicht weniger, der verdeutlicht, wie und wo der Kirchenkreis samt seiner Dienste und Werke und Kirchengemeinden das Thema angehen und Schwerpunkte setzen will, was er tut und was auch nicht – aus inhaltlichen, personellen oder finanziellen Gründen.“ Die Anregungen und Vorschläge der Synodalen fließen in das Konzept ein, welches der Kirchenkreisrat demnächst erneut beraten und beschließen will.
Quelle: ELKM (cme)
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4. Tagung der II. mecklenburgischen Kirchenkreissynode