Festakt mit Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt im März 2020 Jubiläumsjahr "800 Jahre Kloster Dobbertin"
19.11.2019 · Dobbertin.Das Jubiläum "800 Jahre Kloster Dobbertin" soll im kommenden Jahr mit rund 40 Kultur- und Fachveranstaltungen in Dobbertin bei Goldberg (Kreis Ludwigslust-Parchim) gefeiert werden. Als Auftakt ist am Benediktstag (21. März 2020) um 14 Uhr ein Festakt mit der evangelischen Nordkirchen-Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt (Schwerin), dem katholischen Erzbischof Stephan Heße (Hamburg) und der Schweriner Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) geplant, teilte der "Arbeitskreis 800 Jahre Kloster Dobbertin" mit.
Zu den Höhepunkten des Festjahres zählen ein Konzert des Leipziger Vocalensembles Amarcord (5. August), die Weihe der erneuerten Klosterkirchen-Orgel (13. September) sowie das Landeserntedankfest MV (2. bis 4. Oktober). Das gesamte Veranstaltungsprogramm findet sich in einem Kunstkalender. Dieser wurde eigens für das Festjahr in Zusammenarbeit mit der Sternberger Fotografik-Künstlerin Christine de Boom und dem Schweriner Grafikdesign-Büro "fachwerkler" hergestellt.
Das Festjahr steht unter dem Motto "Poesie aus Stille". Damit wollen das Diakoniewerk Kloster Dobbertin, die Kommune, die evangelische Kirchengemeinde Goldberg-Dobbertin sowie der Verein zur Förderung des Klosters Dobbertin das 800. Jubiläum des um 1220 gegründeten Benediktiner-Klosters begehen.
Mit dem Motto wird den Angaben zufolge ein Eindruck des Schriftstellers Theodor Fontane (1819-1898) aufgegriffen. Fontane schwärmte noch Jahre nach seinem ersten Besuch in Dobbertin im Jahr 1870 davon, dass "kein poetischerer Aufenthalt denkbar" sei. Er führte in Dobbertin viele Gespräche mit der Stiftsdame Mathilde von Rohr. Diese Gespräche hätten sein literarisches Schaffen ebenso inspiriert wie etwa die malerische Schönheit der Landschaft des Ortes, hieß es.
Das denkmalgeschützte Kloster Dobbertin wurde von Benediktinermönchen auf einer Halbinsel am Nordufer des Dobbertiner Sees gegründet. Seit 1234 war es fast 350 Jahre Benediktiner-Nonnenkloster und nach der Reformation nicht ganz 400 Jahre evangelisches Damenstift. Seit 1947 wurde es als Altersheim und Nervenklinik genutzt. 1991 übernahm die Diakonie die Anlage. Dabei handelt es sich um die einzige in ihrer Gesamtheit in Mecklenburg noch erhalten gebliebene Klosteranlage des Benediktiner-Ordens. Der künstlerisch anspruchsvolle Umbau der Klosterkirche im 19. Jahrhundert zählt zu den frühesten Beispielen neugotischer Sakralarchitektur in Norddeutschland.
Der Schweriner Landtag hatte sich 1996 für den Erhalt des Klosters als dauerhaften Standort der Behindertenhilfe ausgesprochen. Rund 30 Millionen Euro vom Land waren allein bis 2015 in die Sanierung der Anlage geflossen.
Quelle: epd