Pröpstin und Pröpste berichteten pommerscher Synode Gemeindliches Leben ist in Bewegung
19.10.2019 · Züssow. Während der Synode, die am heutigen Sonnabend in Züssow stattfand, berichteten die Pröpstin und die Pröpste des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises den Synodalen über das umfangreiche und vielfältige Geschehen in ihren Propsteien. Es gebe in den Kirchengemeinden viel Bewegung und eine große Bandbreite an Bestrebungen und Einsatz für die Zukunftsfähigkeit des gemeindlichen Lebens.
Pröpstin Helga Ruch berichtete aus der Propstei Stralsund, Propst Gerd Panknin aus der Propstei Demmin und Propst Andreas Haerter aus der Propstei Pasewalk. Zudem berichtete Propst Gerd Panknin in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Pommerschen Kirchenkreisrats (KKR) über die Arbeit des Gremiums innerhalb der zurückliegenden Monate.
Sachlich fundierte Arbeit im Kirchenkreisrat
Propst Gerd Panknin stellte seinen Bericht aus dem KKR unter die Jahreslosung: „Suche Frieden und jage ihm nach“. „Gesucht haben wir im KKR im Miteinander mit unseren Gemeinden und unserem Amt, nach Lösungen, nach Verbindendem, nach Antworten auf unendlich viele Anfragen. Manchmal war dieses Suchen auch ein Jagen, ein unter Druck stehen, wohlwissend, dass das Hebräische genau das nicht meint, sondern vielmehr ein ‚In-der-Spur-bleiben‘ fokussiert. Ziel dieser Spur war und ist uns - bei allem Suchen und Jagen - der Frieden geblieben“, sagte Gerd Panknin in seinem Rückblick auf 13 Sitzungen, auf ein Treffen mit dem Mecklenburgischem KKR und zwei Klausuren. Die Arbeit des Kirchenkreisrats sei undenkbar ohne die Vorarbeit und ein enges Miteinander mit den Ausschüssen der Synode und im KKR selbst, so der Propst. „Ich denke an den Finanzausschuss und die Vorbereitung der Haushaltsitzung. Ich denke an die umfangreiche Arbeit des Bauausschusses und seine vielen Beschlussempfehlungen für die Vergabe der Bau-Fonds. Und ich denke nicht zuletzt an den Anlageausschuss und seine sachlich immer fundierten Empfehlungen. Sehr dankbar ist der KKR auch unserem Präsidium für die enge Rückkopplung und das gute Miteinander in Vorbereitung der Synoden.“
Vernetzung in den Regionen
In seinem Bericht aus der Propstei Demmin warf Gerd Panknin einige Schlaglichter auf Ereignisse und Begegnungen, auf das Baugeschehen und die Pfarrstellensituation. „Mehr als eindrücklich war für mich die Auftakt-Veranstaltung für die Erprobungsregion Altentreptow und Dörfer. In der Mitte lag eine große Karte der Region, auf der Kirchen und Pfarrhäuser aufgebaut waren und es wurde miteinander über mögliche Vernetzungen, Synergien, gemeinsame Anstellungen und vieles mehr gesprochen. Inzwischen gab es mehrere Treffen in kleinerer Runde, in der die angesprochenen Punkte vertieft und diskutiert wurden. Diese Vernetzung und das gewachsene Miteinander helfen in diesen riesigen Flächen dabei, zusammen unterwegs zu sein.“ Als ein weiteres Beispiel nannte der Propst die Feierlichkeiten der fusionierten Gemeinde Verchen-Kummerow anlässlich der Feier zum 750. Jubiläum des Klosters Verchen. Für die Nachfolge einer Kommunität nach dem Wegzug der Schwestern zurück nach Selbitz sei zwar trotz großer Anstrengungen noch niemand gefunden worden, jedoch lebe noch immer der gute Geist der Schwestern in Wochenendgebeten, spirituellem Tanzen und manchem Hauskreis weiter. Das Kuratorium des Klosters Verchen plane nun eine Nutzung des Gebäudes der Schwestern als Pilgerstätte, kündigte der Propst an. Aus der Vielzahl des Bauens in der Propstei Demmin nannte Gerd Panknin neben der Sanierung der drei großen Stadtkirchen in Greifswald die dringenden Sanierungsmaßnahmen an zahlreichen Dorfkirchen. Bezüglich der Pfarrstellenentwicklung äußerte der Propst seine große Dankbarkeit über viele junge Pastorinnen und Pastoren, die in die Propstei Demmin gekommen sind. „Das gute Miteinander der Pastorinnen und Pastoren besonders im ländlichen Bereich ist eine Freude“, so Gerd Panknin.
Blick über den Tellerrand als Dauerzustand
Pröpstin Helga Ruch berichtete der Synode über die Pfarrstellensituation in der Propstei Stralsund. Neben Abschieden in den Ruhestand wurden neue Pastorinnen und Pastoren eingeführt. Helga Ruch erinnerte in diesem Zusammenhang an das Engagement der Pastorinnen und Pastoren im Ruhestand. „Wir haben Glück, so viele zu haben, denn ohne sie wäre eine kontinuierliche Gestaltung unserer Dienste kaum denkbar. Ein besonderen Dank gilt ihnen“, so die Pröpstin. Ebenfalls von Herzen dankbar sei sie für die jungen Menschen aus dem pommerschen Kirchenkreis, die Theologie studieren und sich auch für ein Vikariat in Pommern entscheiden. „Auch wenn nicht alle Lücken wunschgemäß gefüllt werden konnten, haben wir - glaube ich - gute Lösungen gefunden oder sind dabei, sie zu finden“, so Helga Ruch über die Pfarrstellenbesetzungen in der Propstei Stralsund. Als ein weiteres wichtiges Thema sprach Helga Ruch in ihrem Bericht die kirchengemeindlichen Gespräche in den Regionen an. „Sich abzeichnende personelle Engpässe sind mit Schmerz und Frust und Abschied von Vertrautem verbunden, das will und soll niemand klein reden. Dennoch zwingt uns die Situation auch zu Positivem und Hoffnungsvollem: Der Blick über den Tellerrand wird zur Dauereinrichtung, wir schauen gemeinsam auf das, was wir gemeinsam tun können. Da ist noch manch ein Schatz, den wir heben könnten.“ Außerdem berichtete Helga Ruch unter anderem aus der Notfallseelsorge, aus der Prädikantenausbildung und über das Wirken der Mecklenburgischen und Pommerschen Bibelgesellschaft. „Beim Thema Aufgaben und Arbeitsbereiche ist unbedingt unser Regionalzentrum zu erwähnen, das fachgerecht und engagiert in unseren Gemeinden unterwegs ist: Im Kinder- und Jugendbereich, in Sachen Mission und Ökumene, in der Krankenhaus- und Schulseelsorge und vielem anderen mehr. Herzlichen Dank! Nicht zuletzt auch ein Dank an die Arbeit unseres Kreisdiakonischen Werks, den Einsatz seiner Mitarbeitenden, die ganz genau wissen, dass sie hier nicht nur einen Job machen, sondern für viele Menschen das Gesicht von Kirche sind.“
Ein inspirierendes Zeichen der Versöhnung
In seinem Bericht aus der Propstei Pasewalk dankte Propst Andreas Haerter „all den Menschen in unserer Propstei, die mit Wort und Tat auch in diesem Jahr ein Stück Nachfolge Jesu praktiziert haben. In Gottesdiensten feierten sie Gottes Nähe, ließen sich inspirieren, Gottes Liebe zu uns auch an Mitmenschen weiterzugeben.“ Zu den vielen Begebenheiten und Ereignissen, die Andreas Haerter schilderte, gehörte der Ökumenische Gottesdienst am 1. September in St. Marien in Pasewalk. „Wo, wenn nicht in dem geografischen Raum, in dem sich auf natürliche Weise Bürger benachbarter Staaten begegnen, in dem ein vielfältiger menschlicher Austausch besteht, muss das Gedenken an den einst von Deutschland ausgegangenen Krieg noch einmal eine besondere Bedeutung bekommen? Wir, die evangelischen und katholischen Christen in Pasewalk, die Stadt und unser Landrat haben diesen Tag gemeinsam feiern dürfen mit den Nachkommen der Opfer. Das werde ich nicht vergessen: Zeichen der Versöhnung, Hände, die uns gereicht wurden!“ Weitere Höhepunkte in der Propstei waren für den Propst unter anderem die Feier im Seniorenzentrum „Haus am See“ in Brüssow am 18. Juli und der Neubeginn im innen sanierten Propsteigebäude am 3. Juni. Die Zusammenarbeit in den Regionen ist auch in der Propstei Pasewalk ein wichtiges Thema, wie Andreas Haerter ausführte. In mehreren Planungsregionen werden die Gespräche geführt. „Info-Veranstaltungen gab es in den Regionen Gartz-Penkun, Pasewalk, Anklam und Ueckermünde. Die regionale Arbeitsgruppe der Region Anklam hat ihre Beratungen bereits abgeschlossen. Vor uns liegen nun weitere Termine im Oktober, November und Dezember“, erläuterte Andreas Harter. Einblicke gab der Propst den Synodalen darüber hinaus in die Arbeit der regelmäßigen Konvente, in die Arbeit des Diakonieausschusses und in die Pfarrstellensituation.
Quelle: PEK (sk)
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5. Tagung der II. pommerschen Kirchenkreissynode