Corona-Pandemie Diakonie MV fordert 100 Euro-Zuschlag auf Grundsicherung

21.04.2020 · Schwerin.

Die Diakonie Mecklenburg-Vorpommern fordert einen Corona-Zuschlag von 100 Euro auf Grundsicherung und Hartz IV. In der Corona-Krise sei Solidarität mehr denn je gefragt, insbesondere für Menschen, die an der Armutsgrenze leben, sagte Henrike Regenstein, Vorstandsmitglied der Diakonie MV, am Dienstag in Schwerin. Die Politik müsse jetzt schnell handeln, damit existenzbedrohliche Armut in Deutschland nicht durch die Corona-Krise zum Normalfall werde.

Das Diakonische Werk MV spricht sich für einen befristeten Corona-Zuschlag für bedürftige Menschen aus und unterstützt damit die Petition "Rechte statt Reste" kirchlicher und gewerkschaftlicher Gruppen. Mehr als 26.000 Menschen haben laut Diakonie die Petition bereits unterschrieben. Das nächste Ziel sind 35.000 Unterschriften. "Ein unbürokratischer 'Corona-Zuschlag' darf nicht mehr lange auf sich warten lassen", sagte Regenstein.

Für jedes Kind mit Hartz IV-Bezug fordert die Diakonie einen Zuschlag von 80 Euro. Kinder bekämen oftmals kein kostenloses Mittagessen mehr, weil Schulen und Kitas geschlossen sind. Sonderangebote stünden mitunter aufgrund von Hamsterkäufen nicht mehr zur Verfügung. Zahlreiche Tafeln in Deutschland seien geschlossen. Der eingeführte Notfall-Kinderzuschlag könne nur als ein erster Schritt verstanden werden.

Quelle: epd