Kooperation mit dem Künstlerbund MV Nordkirche plant Kunst-Wettbewerb zur Corona-Krise
18.06.2020 · Rostock.Die Nordkirche plant einen Wettbewerb für Künstler und Kulturschaffende zur Corona-Krise. Dabei solle es auch darum gehen, wie mit der Krise umgegangen und was aus ihr gelernt werden kann, sagte Bischof Tilman Jeremias am Donnerstag in Rostock. Offizieller Startschuss für den Wettbewerb ist nach Angaben des Kirchenkreises Mecklenburg Anfang Oktober. Bildende und darstellende Künstler und Kulturschaffende im Gebiet der Nordkirche können bis Ende November ihre kreativen Ideen per Video an info@kulturhimmel.de senden. Eine Jury wählt drei Preisträger aus, die Anfang 2021 in Schwerin öffentlich geehrt werden sollen. Die Preisträger erhalten 2.500, 2.000 bzw. 1.500 Euro.
Kunst habe sehr viel mit Religion zu tun, sagte der Bischof. Gerade in der Corona-Krise hätten Menschen gemerkt, wie wichtig ihnen Kunst und Glaubensangebote seien. Für die Krise würden Deutungshorizonte benötigt. Die Gesellschaft brauche Kunst und Religion ganz dringend. Das habe die Krise gezeigt. Zudem rief Jeremias dazu auf, Kirchen vermehrt auch als Ausstellungsraum zu nutzen.
Erweiterte Ausstellungsmöglichkeiten für Künstler in Kirchen im Nordosten soll es laut Künstlerbund MV im Oktober zur Veranstaltungsreihe "Kunst heute" des Künstlerbundes (3. bis 11. Oktober) geben. Die Nordkirche tritt dabei erstmalig in eine Kooperation mit dem Künstlerbund MV ein. Vom Künstlerbund vermittelte Künstler, die einen Dialog zwischen Religion und Kunst suchen, sollen eine Woche lang in Kirchen ihre Werke präsentieren. Noch bis Ende Juni können sich Kirchengemeinden in MV dafür beim Künstlerbund bewerben. Sie können bis zu 500 Euro Zuschuss von der Nordkirche für Fahrtkosten oder Materialien erhalten. Bislang wollen vier Kirchengemeinden mitmachen.
Die Künstlerin Christine de Boom (Sternberg) sagte, es sei in MV noch sehr selten, dass die Arbeit eines zeitgenössischen Künstlers dauerhaft in einer Kirche präsentiert wird. Ein Beispiel sei eine Skulptur zum Judenpogrom, die in der Sternberger Stadtkirche zu sehen ist. Schwierig sei es zudem, in den Kirchengemeinden einen kontinuierlichen Ansprechpartner für Kunst zu finden.
Quelle: epd
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