Bericht von der dritten Sitzung des Jahres 2021 Pommerscher Kirchenkreisrat: Tragfähige Zukunftskonzepte entwickelt

11.03.2021 · Greifswald. Der Kirchenkreisrat (KKR) des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises (PEK) beschäftigte sich in seiner jüngsten Sitzung, die als Videokonferenz stattfand, erneut ausführlich mit der rückläufigen Finanzentwicklung in Zeiten der Corona-Pandemie. Das Gremium befasste sich dazu mit zahlreichen Maßnahmen und Strategien, die in der von der Synode ins Leben gerufenen Arbeitsgruppe, die sich mit der künftigen Ausrichtung der Arbeit in allen Bereichen des Kirchenkreises befasst, intensiv vorbereitet wurden.

Als Vertreter der Arbeitsgruppe legte Pastor Michael Mahlburg dem KKR umfangreiche Vorschläge vor, die das Gremium detailliert diskutierte. Im Anschluss formulierte der Kirchenkreisrat mehrere Beschlussvorlagen für die Synode, die auf der Synodentagung am 28. und 29. Mai öffentlich werden. Zudem legte Michael Mahlburg dem Kirchenkreisrat tabellarische Prognosen vor, die deutlich machten, wie die Umsetzung der geplanten Maßnahmen ermöglichen kann, die Arbeitsfähigkeit in möglichst vielen Bereichen trotz sinkender Einnahmen zu erhalten. Das Gremium sprach in diesem Zusammenhang von ersten Erfolgen und von der begründeten Aussicht, dass es gelingen werde, die Herausforderungen schwindender Finanzmittel zu meistern. Es gebe zahlreiche gute Ideen und tragfähige Zukunftskonzepte. Zu den Zielen gehöre es dabei unter anderem, Personalstellen und die wichtigsten Arbeitsbereiche sowie die gute Vernetzung mit dem mecklenburgischen Kirchenkreis zu erhalten, hieß es aus den Reihen des Kirchenkreisrats. Es sei nun die Aufgabe der Synode zu entscheiden, welchen Weg der Kirchenkreis einschlage und welche Maßnahmen umzusetzen seien.

 

Treffen der Kirchenkreisräte im Sprengel Mecklenburg und Pommern

 

Unter einem weiteren Tagungsordnungspunkt befasste sich der pommersche Kirchenkreisrat mit der Vorbereitung des nächsten Treffens mit dem Kirchenkreisrat des mecklenburgischen Kirchenkreises. Die Planungen sehen ein Treffen im Tagungshotel Ostseeländer in Züssow am 9. und 10. April vor. Aufgrund der Pandemie findet das Treffen aber möglicherweise als Videokonferenz am 10. April statt. Als Themen für die Zusammenkunft benannte der Kirchenkreisrat das gemeinsame Internetportal der beiden Kirchenkreise im Sprengel Mecklenburg und Pommern www.kirche-mv.de, den Austausch über die Vorgaben für die Errichtung von Photovoltaik-Anlagen auf Kirchenland, den Bericht von Bischof Tilman Jeremias, die Arbeit mit Frauen im Sprengel sowie Berichte aus den Kirchenkreisen, unter anderem zur Archivsituation im pommerschen Kirchenkreis.

 

Berufung der Beauftragten für Geschlechtergerechtigkeit

 

Als neuen Beauftragten für Geschlechtergerechtigkeit berief der Kirchenkreisrat in seiner Sitzung Sebastian Kühl, Pressesprecher und Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis. Sebastian Kühl übernahm diese Aufgabe von Pastor Matthias Jehsert. Als stellvertretende Beauftragte für Geschlechtergerechtigkeit berief der KKR Petra Klatt, Wirtschaftsleiterin im „Haus der Stille“ in Weitenhagen. Der Berufungszeitraum beträgt vier Jahre. Die Berufung erfolgte gemäß dem Kirchengesetz zur Verwirklichung der Geschlechtergerechtigkeit innerhalb der Nordkirche. Die Beauftragten für Geschlechtergerechtigkeit in den Kirchenkreisen begleiten und fördern die Umsetzung dieses Kirchengesetzes in ihrem Kirchenkreis und können Empfehlungen zur Verwirklichung der Geschlechtergerechtigkeit aussprechen.

 

Schwierige Situation im „Haus der Stille“

 

Aufgrund der anhaltenden Einschränkungen durch die Corona-Pandemie steht das Leben im „Haus der Stille“ in Weitenhagen, dem geistlichen Einkehrhaus des PEK, seit Monaten weitgehend still. Die Wirtschaftsleiterin des Hauses, Petra Klatt, schilderte den Kirchenkreisratsmitgliedern eindrücklich die angespannte Situation. Zudem sei unter Umständen eine Verlängerung der Kurzarbeit bis einschließlich April notwendig. Der Kirchenkreisrat beschloss daher, die Kurzarbeit im „Haus der Stille“ vorsorglich bis einschließlich April 2021 zu verlängern. Damit soll bei der Beantragung des Kurzarbeitergeldes der Verwaltungsaufwand gering gehalten und dem Haus die benötigte Flexibilität zur Öffnung gegeben werden.

 

Umbettungen sollen Ausnahmen bleiben

 

Der Kirchenkreisrat beschloss, die Entscheidung über die Gewährung von Umbettungen auf kirchengemeindlichen Friedhöfen bei nicht abgeholfenen Widerspruchsentscheidungen der Kirchengemeinderäte an den Kirchenkreisbeauftragten Friedhofswesen und an die Vorsitzende oder den Vorsitzenden des Kirchenkreisrats zu übertragen. Damit werde der Kirchenkreisrat künftig von derartigen Entscheidungen entlastet, hieß es zu dem Beschluss. Anlass für den Beschluss war ein abgelehntes Umbettungsersuchen, über das der KKR zu befinden hatte. In diesem Zusammenhang stellte das Gremium klar, dass Urnen kein Umzugsgut und Umbettungen als absolute Ausnahmen zu sehen seien. Die Totenruhe sei eine bedeutende kulturelle und religiöse Errungenschaft, die es zu respektieren gelte. Überdies verwies der Kirchenkreisrat auf die Festlegungen in den jeweiligen Friedhofsordnungen, nach denen zu verfahren sei.

 

Außerdem befasste sich der KKR in der Sitzung unter anderem mit Überlegungen zur Einrichtung eines Zentralen Landerwerbsfonds des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises, mit der Zentralisierung der Aufgaben im Bereich der Kirchensteuersachbearbeitung, mit Personalfragen sowie mit der weiteren Umsetzung des Anlagekonzepts des Kirchenkreises. Die nächste Sitzung des Kirchenkreisrats findet am 13. April 2021 statt.

Quelle: PEK (sk)