Friese-Orgel Restaurierte Kirchenorgel in Rostock-Biestow eingeweiht

04.10.2021 · Rostock. Die 1870 erbaute Friese-Orgel der evangelischen Feldsteinkirche in Rostock-Biestow ist für knapp 100.000 Euro umfassend restauriert worden. Das Instrument wurde am Sonntag in einem Gottesdienst feierlich wieder in Dienst gestellt, wie der Förderverein für das Kirchenensemble Biestow mitteilte.

Im Zuge der Arbeiten wurden durch Verschleiß und Schädlingsbefall beschädigte Teile saniert sowie fehlende Bauteile originalgetreu ersetzt. Dazu gehören die Prospektpfeifen aus Zinn. Diese mussten den Angaben zufolge bereits im Ersten Weltkrieg zur Munitionsherstellung abgeliefert werden und waren damals gegen „klanglich und optisch minderwertige Zinkpfeifen ausgetauscht“ worden.

 

Zudem konnte das einzige abhandengekommene Register, die Gambe, aus einem im Orgeldepot Malchow erhaltenen Register als Originalteil ersetzt werden. Auch wurde die ursprüngliche Farbgebung des Orgelgehäuses in Form einer speziellen Holzimitationsmalerei, der sogenannten Bierlasur, wieder hergestellt.

 

Die Orgel in Rostock-Biestow hat elf Register, die sich auf zwei Manuale und Pedal verteilen. Die Gelder für ihre Restaurierung wurden aufgebracht von Land, Kirchenkreis Mecklenburg, Kirchengemeinde Biestow, Förderverein, durch Fördermittel der Ostdeutschen Sparkassenstiftung und der OSPA-Stiftung.

 

Das Instrument des Mecklenburger Orgelbaumeisters Friedrich Friese (III) gehört nach Einschätzung des mecklenburgischen Orgelsachverständigen Friedrich Drese zum schützenswerten Bestand historischer Orgeln in Mecklenburg, da bisher nur wenige Eingriffe in die Substanz des Instruments erfolgt seien. Verschleiß und Reparaturstau hätten allerdings die Spielbarkeit des historisch wertvollen Instruments zuletzt stark eingeschränkt.

 

Die denkmalgerechte Restaurierung erfolgte durch die Dresdner Orgelbauwerkstatt von Kristian Wegscheider von Herbst 2020 bis Spätsommer 2021. Jetzt präsentiere sich die Orgel wieder fast vollkommen im Originalzustand aus der Zeit ihres Baus, so der Förderverein.

Quelle: epd