Teilnehmer-Porträts Taizé: Eine besondere Form der Spiritualität

Junge Frau Mittagsgebet auf dem Taizé-Treffen in Rostock

Foto: A. Klinkhardt

29.12.2022 · Rostock. Beim Taizé-Treffen in Rostock kommen tausende junge Gläubige aus aller Welt zusammen. Was bewegt sie? Warum sind sie dabei? Wir haben bei drei von ihnen nachgefragt.

Rund 5000 junge Christen aus dem In- und Ausland feiern mit der Taizé-Bewegung den Jahreswechsel in Rostock. Die meisten von ihnen wohnen bei Gastfamilien. Im Vorfeld hatten die Organisatoren auf Plakaten dafür geworben, junge Leute aufzunehmen. Es brauche nicht viel, um gastfreundlich zu sein. Es müsse nur Platz für eine Isomatte sein. Nun sind sie da – junge Menschen aus 49 Ländern. Sie meditieren, singen, beten zusammen. Die Stimmung ist ausgelassen und fröhlich. Doch was bewegt sie dazu, viele Kilometer weit anzureisen?

"Dass ich mich für das Ordensleben entschieden habe, liegt an Taizé"

 

Eine von ihnen ist Schwester Judith. Sie ist bereits zum zehnten Mal bei einem Taizé-Jugendtreffen dabei. Taizé sei sehr wichtig für ihr Glaubensleben verdeutlicht die gehörlose Ordensschwester: „Im nächsten Jahr habe ich ewige Profess bei den Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel“, erzählt sie. „Ein wichtiger Grundstein dafür, dass ich mich für das Ordensleben entschieden habe, ist Taizé. Die Spiritualität und Gemeinschaft, die dort gelebt wird, hat mir den Weg bereitet und Gott weist ihn mir.“ Angereist ist sie aus Bestwig im Sauerland. „Ich entdecke jeden Tag mehr Gehörlose, die auch in Rostock dabei sind“, freut sie sich. Die Lieder kann sie in Gebärdensprache singen, wie hier das Taizé-Lied "Bless the Lord my soul":


Als Volunteer im Einsatz

 

Von noch weiter her kommt Ida aus Schweden: Sie arbeitet beim Taizétreffen in Rostock als freiwillige Helferin. Insgesamt sind rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Skandinavien dabei. Sie hat erst im Herbst Taizé kennengelernt und war so begeistert, dass sie sich gleich als Volunteer für das Europäische Jugendtreffen gemeldet hat.

 

„In Schweden sind wir noch ungefähr 10 Prozent Christinnen und Christen. Es tut total gut, mit so vielen jungen Leuten Gottesdienste zu feiern, zu singen, zu beten und mit ihnen ins Gespräch zu kommen“, sagt sie.

"Ein anderes Zielpublikum"

 

Jakob studiert in Leipzig Metereologie und war schon drei Mal in Taizé und dreimal als Helfer bei Europäischen Jugendtreffen dabei. Er sagt: „Ich freue mich, dass ich diesmal nicht so einen weiten Weg habe. Dadurch, dass wir diesmal in Rostock feiern, haben wir mit dem östlichen Europa ein ganz anderes Zielpublikum, und das finde ich sehr gut - dass die Menschen aus dem Osten eingeladen sind und die auch leichter kommen können."

Weitere Impressionen vom zweiten Tag des Rostocker Taize-Treffens:


Quelle: Bischofskanzlei Greifswald (ak)