Richtfest für neues Gebäude der Kirchenkreisverwaltung Mecklenburg Propst Sauermann: Unser Bauen hier, dient dem Leben der Kirchengemeinden
14.07.2022 · Güstrow. Unübersehbar ist das im Bau befindliche Bürogebäude für die Kirchenkreisverwaltung Mecklenburg im Güstrower Sankt-Jürgens-Weg gewachsen. Die geschmückte Krone am Gebälk zeigte heute (14. Juli) an: Hier wird Richtfest gefeiert. Ein Bekenntnis zum Standort Güstrow und zur weiteren Unterstützung der Arbeit in den Kirchengemeinden in geopolitisch unruhigen Zeiten.
„Richtfest zu feiern, das ist gute und alte Tradition“, erinnerte der Vorsitzende des Kirchenkreisrates, Propst Dirk Sauermann, in seiner Ansprache zur Andacht. Heute sei eine wichtige Station erreicht: Am 12. November der Vorjahres zur Grundsteinlegung seien nur die Bilder der Zeichnungen vor Augen gewesen, wie der Neubau einmal aussehen könnte. „Heute haben wir den Rohbau vor Augen, können darin umhergehen und vielleicht sehen Sie sich auch schon hier und da in den modernen Büros sitzen“, so der Propst.
Zufriedene Gesichter auf Seiten des Bauherrn, des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Mecklenburg, und ebenso auf Seiten der Planer und der ausführenden Baufirmen. Das dreigeschossige Gebäude ist in die Höhe gewachsen, zudem ist es „zwischenzeitlich für 60 statt 50 Arbeitsplätze leicht umgeplant worden. Weiterhin sind 35 Parkplätze vorgesehen und ökologische und nachhaltige Gesichtspunkte spielen eine besondere Rolle, so werden u.a. eine Luftwärmepumpe, Photovoltaik und e-Ladepunkte zum Einsatz kommen. Die Außenanlagen werden naturnah und weitgehend unversiegelt gestaltet“, so Kurt Reppenhagen, Fachbereichsleiter Bau, Mieten und Versicherungen der Kirchenkreisverwaltung.
Steigende Material- und Baukosten abfedern
Propst Sauermann verwies in seiner Ansprache ebenso auf die veränderte weltpolitische Lage seit der Grundsteinlegung: „Wie viele zerstörte Häuser mussten wir in den vergangenen Wochen und Monaten sehen, Menschen, die fliehen mussten aus Angst um ihr Leben, aus Häusern, die sie mühsam gebaut hatten, aus Dörfern und Städten in der Ukraine. Dass dieser Krieg in so kurzer Zeit auch unsere Welt verändern würde, konnten wir ja damals im November nicht ahnen, das alles mit erheblichen Folgen: Der Frieden, nicht nur in Europa, ist bedroht; eine neue und sehr teure Rüstungsspirale kommt in Gang. Die Preise fürs Bauen schießen in die Höhe, weil insbesondere energieintensive Baumaterialien sich exorbitant verteuern, Materialknappheit trägt ebenfalls zu höheren Kosten bei.“
Diese veränderte Situation bereitet Sorgen. An die Planer und Bauverantwortlichen in der Kirchenkreisverwaltung gerichtet sagte Propst Sauermann: „Ich habe Sie nicht beneidet in diesen Wochen. Was haben Sie nicht alles gerechnet, organisiert und besprochen, um doch im Großen und Ganzen im geplanten Kostenrahmen zu bleiben und klug zu handeln, bei Materialbeschaffung und gewiss auch möglichen Einsparungen am Bau. Dem gilt unser aller großer Dank, auch für alle Kreativität, die Sie haben walten lassen. Kluge Hausbauer eben! Das sind Sie alle miteinander, die, die es planen und die, die Pläne umsetzen, die Bauleute, die Handwerker.“ Es gelte dankbar zu sein, so der Propst weiter: „Denn uns wurde ja auch sehr viel bewusster, wie wenig selbstverständlich es ist, im Frieden zu leben und über genügend Mittel zu verfügen, ein solches Gebäude zu errichten.“
Kirchenkreisynode gab 2020 grünes Licht für den Neubau
Hintergrund: Die Kirchenkreisverwaltung Mecklenburg hat drei Standorte: Schwerin, Neubrandenburg und Güstrow. Doch die Situation in der jetzigen, gemieteten Güstrower Außenstelle in der Domstraße bereitet seit längerem Sorgen. Die Kirchenkreissynode hatte im September 2020 dem Neubau zugestimmt und rund 6 Millionen Euro bereitgestellt. Möglich war dies auf Basis einer soliden und sparsamen Finanzpolitik im Kirchenkreis. Der Kirchenkreisrat beschloss jüngst zudem eine außerplanmäßige Ausgabe in Höhe von 600.000 Euro für das im Bau befindliche Bürogebäude. Damit soll die Kostensteigerung von zehn Prozent – von 6 auf 6,6 Millionen Euro – aufgefangen werden. Die Finanzierung erfolgt aus freien Rücklagen.
600 kirchliche Friedhöfe werden von Güstrow aus verwaltet
In seiner Ansprache verwies Propst Sauermann darauf, dass ein Gebäude entstehe, in dem dann nach allen für eine Körperschaft öffentlichen Rechts geltenden Maßstäben, Regeln und Gesetzen gearbeitet werde. „Damit ist es ein Gebäude, in dem durch die Verwaltung an der Erfüllung unseres Auftrags in der Kirche mitgearbeitet wird. Wir möchten nämlich, dass in unseren Gemeinden durch Christinnen und Christen davon erzählt wird, worauf Menschen ihr Leben gründen und bauen können, worauf sie sich verlassen können, was trägt und hält. Und damit sie das können, hilft, plant und entlastet die Verwaltung für sie und mit ihnen. Unser Bauen hier, dient also dem Leben der Kirchengemeinden dort!“
Im Frühjahr 2023 – wenn alles weiter nach Plan läuft – werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Domstraße ihre neuen Büroräume im Sank-Jürgens-Weg beziehen und von hier aus „die 69 Kirchengemeinden in der Propstei Rostock und mehr als 600 Friedhöfe von Kirchengemeinden im Kirchenkreis betreuen und verwalten“, blickte Elke Stoepker als Leiterin der Kirchenkreisverwaltung Mecklenburg für die Außenstelle in Güstrow erfreut voraus.
Quelle: ELKM (cme)
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