Mecklenburgischer Kirchenkreisrat: Neuwahl einer Pröpstin oder eines Propstes für Parchim steht an

Pröpstin Britta Carstensen gratuliert Dr. Gerhard Altenburg zu seiner Berufung als künftiger ZKD-Leiter .

Foto: C. Meyer

29.06.2022 · Güstrow/Rostock. Eine geplante und eine überraschende Personalfrage standen im Mittelpunkt der Juni-Sitzung des mecklenburgischen Kirchenkreisrates in Güstrow. Zum künftigen Leiter des Zentrums Kirchlicher Dienste ist Pastor Dr. Gerhard Altenburg aus Schwerin berufen worden. Seinen Rückzug vom Amt aus vornehmlich gesundheitlichen Gründen kündigte Propst Dirk Sauermann aus Parchim an. Der Theologe steht zudem bisher dem Kirchenkreisrat vor.

„Nach längerem Nachdenken und Ringen habe ich entschieden, meinen Dienst als Propst im Kirchenkreis Mecklenburg zum September 2023 zu beenden.“ Darüber informierte Propst Dirk Sauermann (Parchim), der zugleich Vorsitzender des Kirchenkreisrates ist, auf der jüngsten Sitzung des Gremiums. Den frühen Zeitpunkt, seine Entscheidung zu kommunizieren, habe er gewählt, „um denen, die über die Nachfolge zu entscheiden haben, genügend Vorlauf für eine Wiederbesetzung der Stelle zu ermöglichen“. Weiter sagte der Propst: „Meiner Entscheidung gingen Gespräche in Familie und im kleinen Kreis vertrauter Menschen voraus. Vornehmlich gesundheitliche Gründe haben mich bewogen, mich nach dann 17 Jahren Dienstes aus dem pröpstlichen Leitungsamt vor Ende des Berufungszeitraums zurückzuziehen.“

 

Präses Dr. Christoph Heydemann, der wie alle Anwesenden sich betroffen von der überraschenden Rückzugankündigung zeigte und zugleich Propst Sauermann seinen großen Respekt zollte, informierte im Verlauf der Sitzung darüber, dass jetzt unter Leitung des Bischofs im Sprengel Mecklenburg und Pommern, Tilman Jeremias, ein Pröpstewahlausschuss gebildet werden müsse und zudem die Ausschreibung der Stelle einer Pröpstin/eines Propstes für die Propstei Parchim ebenfalls auf die Tagesordnung der Herbsttagung der Kirchenkreissynode stehen werde.

 

Hintergrund


Der gebürtige Berliner Dirk Sauermann hatte nach einer Berufsausbildung mit Abitur zum Agrotechniker zunächst als Bausoldat gedient. Von 1986 bis 1994 studierte er in Rostock und Berlin Evangelische Theologie. Anschließend absolvierte er das Vikariat in Herzfeld (Kreis Ludwigslust-Parchim). Danach war er zehn Jahre Gemeindepastor in Hagenow (Kreis Ludwigslust-Parchim). Im August 2006 wurde er Landessuperintendent des damaligen mecklenburgischen Kirchenkreises Parchim in der damaligen Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs. Seit Gründung der Nordkirche (Pfingsten 2012) ist Dirk Sauermann einer von vier Pröpsten im Kirchenkreis Mecklenburg. Zwischendurch wurde er in sein Amt wiedergewählt und 2018 zum Vorsitzenden des Kirchenkreisrates gewählt. Sein Dienstsitz ist Parchim.

 

Berufen: Dr. Altenburg leitet künftig Zentrum Kirchlicher Dienste Mecklenburg

 

Der Kirchenkreisrat berief Pastor Dr. Gerhard Altenburg aus Schwerin zum 1. September 2023 auf die Pfarrstelle für die Leitung des Zentrums Kirchlicher Dienste Mecklenburg (ZKD) in Rostock. Die Berufung des 45-Jährigen erfolgt für die Dauer von 8 Jahren.

Der jetzige Theologische Referent in der Bischofskanzlei Greifswald hat sich in Güstrow dem Kirchenkreisrat persönlich vorgestellt und sich dabei als „sehr geeigneter und motivierter Nachfolger von Pastorin Dorothea Strube empfohlen, die 2023 in den Ruhestand tritt“, so Pröpstin Britta Carstensen, die für die Dienste und Werke im Kirchenkreis zuständig ist.

 

Zuvor hatte es eine öffentliche Ausschreibung der Pfarrstelle gegeben. Aus dem Kreis der Bewerberinnen und Bewerber war Dr. Altenburg sowohl von der vom Kirchenkreisrat eingesetzten Auswahlgruppe sowie vom Kuratorium des ZKD zur Berufung vorgeschlagen worden.

 

Gebürtig stammt Dr. Altenburg aus Oberfranken und ist seit 2002 in Mecklenburg auf verschiedenen kirchlichen Feldern beruflich tätig, u.a. als Krankenhausseelsorger und seit zehn Jahren auf kirchenleitender Ebene der Nordkirche. Verheiratet ist der Theologe mit Pastorin Sindy Altenburg, das Paar hat drei Kinder. Selbst beschreibt sich Gerhard Altenburg als „bayerischer Mecklenburger“ und als „Netzwerker und Kommunikator mit Teamgeist, als Seelsorger und Praktischer Theologe mit Humor, der Menschen begeistern“ könne.

 

In Mecklenburg fühle er sich nach eigenem Bekunden privat wie beruflich sehr wohl und kenne sich mittlerweile gut aus. „Durch die Arbeit der Dienste und Werke bin ich als junger Mensch ohne Kirche wieder mit Kirche in Berührung gekommen; und in der allgemeinkirchlichen Arbeit bin ich seit Jahren zuhause“, sagte Dr. Altenburg und ergänzt: „Das ZKD ist mir zudem aus zahlreichen Besuchen, Veranstaltungen und Kooperationen vertraut. Dennoch fühle ich mich weit genug weg, um mir den frischen Blick aus der Distanz bewahrt zu haben. Das sehe ich als Chance, Bewährtes fortzusetzen – aber auch zum Neuaufbruch.“

 

Hintergrund

 

Im Zentrum Kirchlicher Dienste Mecklenburg sind seit 2012 wichtige Arbeitsfelder des Kirchenkreises, wie die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, der Gemeindedienst oder die Ökumenische Arbeitsstelle unter einem Dach zusammengefasst. Mehr: www.kirche-mv.de/zentrum-kirchlicher-dienste

 

Besetzt: Leif Rother bleibt Krankenhausseelsorger in Waren

 

Der Kirchenkreisrat berief Pastor Leif Rother zum 1. März 2023 für weitere acht Jahre, bzw. bis zum Eintritt in den Ruhestand, auf Krankenhausseelsorgestelle in Waren. Zuvor war auf die Ausschreibung der Stelle verzichtet worden.

 

Eingerichtet: Zeitweilige Stelle für Taizé-Werbetour durch Mecklenburg

 

„EJM ON TOUR DE TAIZÉ“ – so heißt ein Projekt der Evangelischen Jugend Mecklenburg (EJM) vom 1. September 2022 bis 28. Februar 2023 mit dem auf das Europäische Jugendtreffen von Taizé-am Jahresende in Rostock aufmerksam gemacht werden soll. Der Kirchenkreisrat stellte dafür 25 Prozentanteile aus einer Verfügungsstelle bereit.

 

Vorgesehen ist eine Bauwagentour quer durch Mecklenburg, um „Taizé“ und auch die Idee des 45. Europäischen Jahrestreffens zu verbreiten. „Nicht an jedem Ort ist der Gedanke schon angekommen und nicht jede Gemeinde hat ein Bild davon, was in Taizé inhaltlich und spirituell passiert“; sagt die Kinder- und Jugendpastorin Hanna Wichmann. Gemeinsam mit den Taizé-Verantwortlichen in den vier Propsteien werde eine Route überlegt und würden Orte herausgesucht, die während dieser Tour angefahren werden.

 

Wichmann: „Der Bauwagen steht jeweils für eine Woche an einem Ort und hat in dieser Zeit zwei feste Taizétage, an denen der Bauwagen durch die/den jeweiligen Verantwortlichen in der Propstei gerne in Zusammenarbeit mit den Mitarbeiter*innen oder ehrenamtlichen Taizébegeisterten vor Ort bespielt werden. Eine weitere Nutzung des Bauwagens während dieser Woche für Gruppentreffen, Spieleabend etc. sei nicht nur möglich, sondern „ausdrücklich erwünscht“, so Hanna Wichmann: Während des Jahrestreffens stünde der Bauwagen an einem zentralen Platz in Rostock und sei so gut (wieder)erkennbar.

 

Genehmigt: Sozialstation wird in neue Rechtsform überführt

 

Der Kirchenkreisrat genehmigte den Beschluss des Kirchengemeinderates der Kirchengemeinde Penzlin-Mölln zur Überführung der Sozialstationen Penzlin und Mölln in eine gGmbH und die Beteiligung der Kirchengemeinde als alleinige Gesellschafterin an dieser. Zugleich wurde der Kirchengemeinde eine Beratung durch den Landesverband des Diakonischen Werkes MV zur Weiterführung der Sozialstation empfohlen. Der Kirchenkreisrat bat über das Ergebnis informiert zu werden.

 

Ausgereicht: Gelder für Musikprojekte

 

Der Kirchenkreisrat stellte dem Kirchengemeindeverband Boizenburg zur Durchführung des Kindermusical „Josef und seine Schwestern und Brüder“ insgesamt 1.000 Euro aus den Projektmitteln der Propstei Parchim zur Verfügung. Der Stadtkirchengemeinde Ludwigslust gewährte der Kirchenkreisrat 800 Euro zur Durchführung des Chorprojektes zum Martin-Luther-King Musical aus den Projektmitteln der Propstei Parchim.

 

Verändert: Finanzvolumen für Neubau der Kirchenkreisverwaltung

 

Der Kirchenkreisrat beschloss eine außerplanmäßige Ausgabe in Höhe von 600.000 Euro für das im Bau befindliche Bürogebäude für die Kirchenkreisverwaltung in Güstrow. Damit soll die Kostensteigerung von zehn Prozent – von 6 Mio. Euro auf 6,6 Mio. Euro – aufgefangen werden. Die Finanzierung erfolgt aus freien Rücklagen. Der Finanzausschuss wurde um ein Votum bis zur nächsten Sitzung des Kirchenkreisrates gebeten.

 

Das gegenwärtig in Entstehung befindliche Bürogebäude für die Kirchenkreisverwaltung im Sankt-Jürgens-Weg ist zudem so zu ertüchtigen, dass 20 Prozent mehr Arbeitsplätze entstehen, d.h. 60 statt 50. Dazu ist u.a. noch zu klären, wie viele Medienanschlüsse nötig seien, wenn mehr Arbeitsplätze entstehen. Zugleich ist aus aktuellem Anlass, erneut die Art und Weise der Beheizung des Neubaus zu prüfen.

 

Geändert: Listen der Bauobjekte in zwei Propsteien

 

Den geänderten, vom Bauausschuss beratenen und befürworteten Bauobjektlisten 2022 für die Propsteien Parchim und Wismar einschließlich der Finanzierung, gaben die Mitglieder des Kirchenkreisrates ihre Zustimmung.

 

Berufen: Neue Mitglieder für Stiftungskuratorium

 

Der Kirchenkreisrat berief in das Stiftungskuratorium der Sozial-Diakonischen Arbeit - Evangelische Jugend: aus dem pädagogischen Bereich, den Gemeindepädagogen Tino Schmidt-Musche; aus dem theologischen Bereich, Propst Marcus Antonioli; aus dem wirtschaftlichen Bereich, Katrin Kuphal und aus dem juristischen Bereich, Rechtsanwalt Hagen Heiling. Die Berufung erfolgt für 5 Jahre und beginnt am 1. September 2022.

Quelle: ELKM (cme)