Weitere Etappe bei der Renovierung der Kirche in Schwarz geschafft Kleinod lockt Radwanderer und Wassersporttouristen an
20.09.2022 · Schwarz/Mirow. „Ich bin ein großer Fan der Dorfkirche in Schwarz.“ Die Frau, die das bekennt ist Ursula Schüssler und 1. Vorsitzende des Fördervereins Dorfkirche Schwarz. Jüngst wurde eine wichtige Bauphase an der Kirche von 1767 abgeschlossen und gefeiert. Der engagierte und 30 Mitglieder zählende Verein war natürlich mit dabei.
„Wir haben einen runderneuerten Dachstuhl und eine Dacheindeckung bekommen“, freut sich Ursula Schüssler und berichtet weiter: „Der Vorraum ist renoviert und es ist etwas unternommen worden um Feuchtigkeitsschäden im Sockelbereich künftig zu vermeiden. Wir hoffen, dass das eine gute Entscheidung war“.
Es war auch eine gute Entscheidung überhaupt dieses riesige Projekt Dorfkirche Schwarz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) vor vielen Jahren anzugehen. Das Kirchlein hat eine vollständig erhaltene Inneneinrichtung „in einfachen Rokokoformen“, wie Georg Dehio in seinem Buch schreibt – mit Kanzelaltar und beidseitigem Pastoren- und Patronatsgestühl. Der Vorgänger der derzeitigen Pastorin, Ulrike Kloss, Pastor Wilhelm Lömpcke hatte in der Kirchengemeinde die Gründung des Fördervereins „angeschoben“. Vieles wurde schon erreicht, beispielsweise ist die wunderschöne Turmhaube schon neu gedeckt. Auch die Orgel von Carl Börger, Baujahr 1907, die 1984 durch Axel Stübner aus Berlin umgebaut wurde, konnte 2007 generalüberholt werden. Viele Schwarzer Bürger spendeten dafür. „Sie müsste nun wieder fachkundig gewartet werden“, blickt Ursula Schüssler voraus.
Sie hat vor Jahren ihr Herz an die Kirche verloren: „Als ich das erste Mal hier drinnen war, da hat mich dieser dörfliche Charme unglaublich beeindruckt. Diese Einfachheit, die gefällt mir so gut.
Pastorin Ulrike Kloss, seit gut zweit Jahren in der Kirchengemeinde Lärz-Schwarz, die mit der Kirchengemeinde Mirow einen Pfarrsprengel bildet, erläutert beim Besuch die Finanzierung: „Die Renovierung des Dachstuhles, des Daches und der Fassade wird am Ende etwa 420.000 Euro kosten.“ Rund 250.000 Euro flössen aus dem Strategiefonds. Der Rest kam vom Bund und aus den Patronatsmitteln 2019. Die Eigenmittel der Kirchengemeinde belaufen sich auf 6.000 Euro und der Förderverein bringt 22.000 Euro auf.
Auf die letztgenannte Summe ist Ursula Schüssler stolz. Die Kirche Schwarz ist aber noch nicht ganz fertig. „Unser Herzenswunsch ist es“, sagt sie, „dass die Fenster noch restauriert werden, die sind undicht, das wäre eigentlich das allerwichtigste“. Und die Fassade müsste in einer freundlichen Farbe gestrichen werden. Aber, „es gibt eine Problem. Es ist wegen der Denkmalvorschriften nicht erlaubt, eine Dachrinne anzubringen. Die schönen alten Bäume hier ringsum verschmutzen aber das Dach, sodass Regenwasser, das herunterläuft, in kürzester Zeit Spuren auf dem Anstrich hinterlassen würde. Ich fürchte fast, es bleibt erst mal bei dem Farbton“. Ursula Schüssler befürchtet, dass die Fensterrenovierung und der neue Fassadenanstrich erst Ende des Jahrzehnts finanziell gelingen werden.
In der Kirche Schwarz wird einmal im Monat Gottesdienst gefeiert. „Die Gemeinde Lärz-Schwarz hat zurzeit um die 200 Gemeindemitglieder“, so Pastorin Ulrike Kloss. Kinder und Jugendliche gebe es wenige im Dorf. Die Menschen in Schwarz seien von je her sehr engagiert, wenn es um ihre Kirche geht. In der Saison werden von den Gemeindemitgliedern einige Veranstaltungen in der Kirche organisiert, wie ein Starke-Stücke-Filmabend. Ein engagierter Kreis von Ehrenamtlichen hält den Sakralbau für Besucher tagsüber offen. Besonders viele Radfahr-, Wander- und Wassertouristen halten gern Einschau. Vor der Kirche gibt es einen sehr informativen Findlingsgarten zu sehen, in dem Gesteinsarten und die Folgen der Eiszeiten in Norddeutschland sehr anschaulich erklärt werden. Zur weiteren Unterstützung der Sanierung der Kirche wird derzeit übrigens ein Kalender für 2023 verkauft, Sein Titel: „Lieblingsplätze in Schwarz“.
Mehr: https://www.kirche-mv.de/mirow
Quelle: ELKM (hjk/cme)