Katholische Kirche Weihbischof Werbs nach Gedenkgottesdienst beigesetzt
13.01.2023 · Hamburg. Das katholische Erzbistum Hamburg hat am Freitag in Hamburg Abschied von seinem verstorbenen emeritierten Weihbischof Norbert Werbs genommen. Erzbischof Stefan Heße feierte im St. Marien-Dom ein sogenanntes Pontifikalrequiem für Werbs, im Anschluss an den Gedenkgottesdienst wurde Werbs in der Krypta des St. Marien-Doms beigesetzt. Der frühere Schweriner Weihbischof Werbs war am 3. Januar nach kurzer Krankheit in Neubrandenburg gestorben. Er wurde 82 Jahre alt.
Heße feierte das Requiem zusammen mit dem emeritierten Erzbischof Werner Thissen, Weihbischof Horst Eberlein, dem emeritierten Weihbischof Hans-Jochen Jaschke und dem Hamburger Metropolitankapitel. Laut Erzbistum würdigte Heße den Verstorbenen als „einfachen Bischof“. Werbs habe einfach gelebt und sei einfach dagewesen. „Er war zur Stelle bei Gottesdiensten, bei Feiern, bei Versammlungen und Terminen.“ Das habe er auch von den Seelsorgern erwartet.
Heße hob den Angaben zufolge weiter Werbs‘ Standfestigkeit gegenüber den DDR-Behörden hervor, wenn es um die Durchführung kirchlicher Feiern und Veranstaltungen ging. Zudem erinnerte Heße an die Fragen, die Werbs 1991 auf der Europa-Synode in Rom gestellt hatte. „Dieselben Fragen finden Sie heute nahezu wortgleich im Synodalen Weg hier in Deutschland und in der Weltsynode“, sagte Heße. Gut 30 Jahre nach seiner römischen Intervention sei es höchste Zeit, Antworten auf die Fragen zu geben, die Weihbischof Werbs gestellt habe. „Vielleicht finden wir so besser den Weg zu den Menschen. Denn Kirche ist niemals um ihrer selbst willen da, sondern zu den und für die Menschen gesandt“, sagte Heße.
Papst Franziskus drückte nach Angaben des Erzbistums seine Anteilnahme am Tod des Weihbischofs in einem Kondolenzschreiben aus. Er verbinde „sich mit den Gläubigen des Erzbistums Hamburg im Gebet für den heimgegangenen Hirten, der sich mit Hingabe für den Aufbau des Reiches Gottes eingesetzt hat“, heißt es den Angaben zufolge in dem von Staatssekretär Kardinal Pietro Parolin unterzeichneten Schreiben.
Am Requiem im Hamburger St. Marien-Dom nahmen laut Erzbistum rund 400 Menschen teil. Am Freitag und Sonnabend sind unter anderem auch in Schwerin, Rostock und Neubrandenburg Trauergottesdienste geplant.
Norbert Werbs wurde am 20. Mai 1940 in Warnemünde geboren und 1964 in Rostock zum Priester geweiht. Nach Stationen in Neubrandenburg, Erfurt und Parchim ernannte Papst Johannes Paul II. ihn 1981 zum Weihbischof in Mecklenburg. Mecklenburg hatte zur DDR-Zeit den Status einer Apostolischen Administratur und arbeitete unmittelbar im Auftrag des Heiligen Stuhles. Die Bischofsweihe erfolgte am 25. März 1981 in der Rostocker Christuskirche.
Nach der Wende war Werbs laut Erzbistum Hamburg maßgeblich an der Neuordnung der katholischen Kirche in der Region beteiligt. 1992 wurde er Diözesanadministrator für das Bischöfliche Amt Schwerin, das seit 1995 zum neu gegründeten Erzbistum Hamburg gehört. Werbs wurde an seinem 75. Geburtstag 2015 emeritiert. Mit 34 Dienstjahren war er damals der dienstälteste Weihbischof Deutschlands.
Quelle: epd