Pommerscher Kirchenkreisrat: Klimaschutz ist ausbaufähig

09.11.2023 · Weitenhagen. Der Kirchenkreisrat (KKR) des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises (PEK) befasste sich in seiner jüngsten Sitzung, die im „Haus der Stille“ in Weitenhagen stattfand, intensiv mit dem Klimaschutzkonzept der Nordkirche und dessen Auswirkungen für den pommerschen Kirchenkreis.

Neben dem Leiter des Kirchenkreisamts, Marc Engelhardt, informierten der Leiter der Bauabteilung, Ekkehard Wohlgemuth, und der Leiter der Grundstücksabteilung, Uwe Burmester, das Gremium über Möglichkeiten der Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen im PEK. „Der gemeinsamen Handlungsvereinbarung zur Emissionsreduzierung im Gebäudebereich haben sich alle Kirchenkreise der Nordkirche angeschlossen“, so Ekkehard Wohlgemuth. Darin sei die Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 60 Prozent bis zum Jahr 2027 festgelegt worden, wobei es vor allem um den Gebäudebestand der Kirchenkreise gehe. Um dieses Ziel umzusetzen, gebe es „noch viel Luft nach oben“, beschrieb der Bauabteilungsleiter den Klimaschutz im Kirchenkreis als ausbaufähig.

 

Flächendeckende Datenerhebungen stehen noch aus

 

Als Beispiel nannte Ekkehard Wohlgemuth die in die Jahre gekommenen Heizungssysteme in manchen Gebäuden. Jedoch gebe es zum jetzigen Zeitpunkt noch keine flächendeckenden Daten über den aktuellen Energieverbrauch und somit keine belastbaren Erkenntnisse zu den Emissionen im Kirchenkreis. Das werde sich ändern, wenn das bereits in einer früheren Sitzung durch den KKR beschlossene Energiemanagement für den Gebäudebestand des pommerschen Kirchenkreises aufgebaut und verstetigt sei. Für die Umsetzung dieses Managements ist ein Förderantrag im Rahmen der „Nationalen Klimaschutzinitiative“ der Bundesregierung gestellt worden. Die Entscheidung über die Bewilligung fällt im kommenden Jahr, so Ekkehard Wohlgemuth, der dem KKR das weitere Vorgehen in drei Schritten skizzierte: Erfassung der Daten des Energieverbrauchs und der Emissionen, Auswertung dieser Daten sowie darauf aufbauend die Umsetzung von Maßnahmen zur Senkung des Ausstoßes von Treibhausgasen.

 

Moorvernässung bietet Klimaschutzpotential

 

Im Zusammenhang mit dem Klimaschutzkonzept kam in der Sitzung des KKR auch das Thema möglicher Kompensationsleistungen zur Sprache, so beispielsweise durch die Wiedervernässung von Mooren, durch die Errichtung von Windenergieanlagen oder die Pflanzung von Klimawäldern. Hintergrund dieser Überlegungen: Vor allem die historischen, meist denkmalgeschützten Kirchen bieten kaum Möglichkeiten für Klimaschutzmaßnahmen. Sowohl in Gesprächen mit dem KKR des benachbarten mecklenburgischen Kirchenkreises als auch mit der Kirchenleitung seien derartige Maßnahmen bereits erörtert worden, hieß es während des Austauschs aus den Reihen des Kirchenkreisrats. Uwe Burmester betonte, dass er vor allem in der Vernässung von Mooren auf dem Gebiet des pommerschen Kirchenkreises enormes Potential für den Klimaschutz sehe. Sein Vorschlag, diesbezüglich die Expertise des „Greifswald Moor Centrum“ zu nutzen und mit den dortigen Fachpersonen Kontakt aufzunehmen, stieß auf große Zustimmung im Kirchenkreisrat. Mitglieder des Gremiums wiesen bei der Erörterung der Kompensationsmaßnahmen darauf hin, dass es wichtig sei, diese Prozesse im engen Austausch mit den Landwirtinnen und Landwirten voranzutreiben. Dabei gehe es darum, erfolgreichen Klimaschutz umzusetzen, wirtschaftliche Nachteile für die Landwirtschaft zu vermeiden und die Lebensmittelversorgung nicht zu gefährden.

 

Pläne für Kirchliches Energiewerk

 

Ebenfalls im Zusammenhang mit dem Klimaschutz stehen die derzeit noch in der Entwicklung befindlichen Pläne der Nordkirche, ein Kirchliches Energiewerk zu errichten, an dem sich die Kirchenkreise beteiligen können. Das Landeskirchenamt hatte dem PEK dazu eine Konzeptskizze gesandt, die Amtsleiter Marc Engelhardt dem KKR ausführlich vorstellte. Nach angeregter Diskussion hielt der Kirchenkreisrat per Beschluss fest, dass der PEK einer Beteiligung an einem Energiewerk der Nordkirche positiv gegenübersteht. Zugleich beauftragte der KKR das pommersche Kirchenkreisamt mit der Teilnahme an den Verhandlungen zur Errichtung des Energiewerks in Verbindung mit der Aufforderung, den Kirchenkreisrat zeitnah über den Verlauf dieser Verhandlungen zu unterrichten.

 

Weitere Themen

 

Der Kirchenkreisrat beschloss in seiner Sitzung, Pastor Matthias Bartels sowie den neuen Propst der Propstei Pasewalk, Philipp Staak, als Vertreter des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises in das Kuratorium der Stiftung Theologisches Studienhaus Greifswald zu entsenden.

 

Darüber hinaus befasste sich das Gremium in der Sitzung unter anderem mit der Friedhofsverwaltung, mit dem aktuellen Stand der Arbeit des Beratungsstabs, mit den Wahlvorschlägen für die III. Landessynode, mit Vorschlägen für die Berufungen in die III. Kirchenkreissynode sowie mit Absprachen zur Herbstsynode am 18. November. Im Kontext dieser Absprachen beschloss der KKR, die Synodenunterlagen erst am Tagungstag zu veröffentlichen und diese bis dahin ausschließlich der Synode zur Verfügung zu stellen.

 

Zudem war die Leiterin der Finanzabteilung, Diana Schulmeister, zeitweise in der Sitzung anwesend und berichtete dem Gremium über die aktuelle Situation in der von ihr geleiteten Abteilung. Die nächste Zusammenkunft des Kirchenkreisrats findet am 12. Dezember 2023 statt.

Quelle: PEK (sk)