Doreen Habermann Neue Leiterin für das Bibelzentrum Barth

Doreen Habermann und der Religionspädagoge Ulrich Kahle bei einer Dienstberatung im Bibelzentrum Barth.

Foto: Hans-Joachim Meusel

02.12.2024 · Barth. Das Bibelzentrum Barth (Landkreis Vorpommern-Rügen) hat eine neue Leitung. Seit dem 2. Dezember 2024 leitet Doreen Habermann die Einrichtung. 

Gute 23 Jahre ist es jung, das moderne Multimediamuseum für die ganze Familie. Es liegt am Rande der Vinetastadt Barth und trägt einen Namen, der vielleicht nicht sofort zu einem Besuch animiert: Bibelzentrum Barth. Doch viele Tausende Besucher aus dem In- und Ausland – junge und alte, skeptische und neugierige Gäste - wissen mittlerweile: Hier kann man zwischen historischen Kostbarkeiten und technologischer Innovation erleben, welche Gesichter die Bibel hat, was Menschen früher bewegte und was heute wichtig ist. Und das unabhängig von Religion, Einstellung und Alter.

 

Seit dem 2. Dezember 2024 leitet Doreen Habermann das Barther Bibelzentrum. Ihre Vorgängerinnen und Vorgänger haben große Fußstapfen hinterlassen: Cornelia von Uckro, Johannes Pilgrim und Nicole Chibici-Revneanu. Alle haben das Feld gut bestellt. Die selbstbewusste Theologin Habermann, gerade 30 Jahre geworden, sagt deshalb bescheiden: „Ich freue mich, dass ich so einen leichten Anfang habe. Denn meine Vorgänger und das jetzige Team waren und sind toll. Es ist wirklich ein Segen, so einzusteigen.“

 

Größte kirchliche Prägung in der evangelischen Jugend

 

Aufgewachsen ist sie in In Todesfelde, in der Nähe von Bad Segeberg (Schleswig-Holstein). Sie erläutert lachend: „Bei Winnetou“. In der evangelischen Jugend war sie erst als Teilnehmerin und dann als Teamerin aktiv. Hier habe sie ihre größte kirchliche Prägung erhalten: „Wir sind mit vielen Kindern, oft aus sozial schwachen Familien mit Gewalterfahrung und Migrationshintergrund, ins Zeltlager und auf Themen-Freizeiten gefahren, haben Theatergruppen und Kinderstunden geplant“, erinnert sich Doreen Habermann. Nach dem Abitur war sie ein halbes Jahr in Namibia, ging dann zum Studium der Theologie nach Greifswald. „Im Anschluss an das Grundstudium bin ich dort erst mal hängen geblieben, weil ich meine Liebe gefunden habe, nämlich meinen Mann, der auch Theologie studiert“, erzählt sie und erklärt selbstironisch: „Ich habe das gemacht, was man als Theologe eigentlich nicht will, nämlich dass ein Theologe einen Theologen heiratet.“ Aber das sei eine andere Geschichte.

 

Münster und Wien waren weitere Studienorte, doch dann kam Corona. „Es hat mich wieder in den sicheren Hafen nach Greifswald geführt“. Dort legte Doreen Habermann ihr theologisches Examen ab. Und ohne, dass sie es zukunftsgewiss plante, war sie bereits mehrmals im Barther Bibelzentrum zu Gast. Ihr Professor Dr. Roland Rosenstock gestaltete nämlich die Multimediaausstellung zu den Zehn Geboten   im Obergeschoss des Bibelzentrums. Doreen Habermann war dabei, hielt dazu ein Referat während ihres Studiums. Auch ihr Mann Max hat bereits Barth-Erfahrung. Da er eine innige Beziehung zur plattdeutschen Sprache hat, gehörte er schon zu der Arbeitsgruppe, die den Erlebnisbereich Plattdeutsch im Barther Bibelzentrum entwickelte. In den Hörstationen des Bibelzentrums kann man Max Habermann auch akustisch erleben. Er spricht Auszüge aus der Barther plattdeutschen Bibel.

 

Der Wink mit dem Zaunpfahl

 

„Es war wohl der berühmte Wink mit dem Zaunpfahl“, sagt Doreen Habermann. Denn wenige Tage nach einem innerfamiliären Zukunftsgespräch („Wo sehen wir uns in 15 Jahren?“) entdeckte die junge Frau auf ihrem Handy die Stellenausschreibung für das Bibelzentrum. Sie bewarb sich und wurde von einem Fachgremium aus dem Pool der Interessenten bestätigt.

 

Inzwischen hat die neue Bibelzentrums-Leiterin hier eine Wohnung für sich, ihren Mann und ihre im März 2024 geborene Tochter gefunden. Und mit dem Team des Bibelmuseums erarbeitete sie bereits die Jahresplanung für 2025. Unter anderem möchte sie den regionalen Bezug noch intensiver darstellen. Das Plattdeutsche, das im Rahmen der deutschen Bibelzentren ein Alleinstellungsmerkmal ist, soll weiter aktualisiert werden. Sicher ganz im Sinne ihrer Vorgängerinnen und Vorgänger überlegt sie: „Wir wollen ein gutes Angebot machen, wofür man nicht in der Kirche sein muss, wo man keine Erfahrungen mit Religion haben muss, wo man aber auch als alter Hase noch mal was ganz Neues erleben kann.“

 

Mehr: www.bibelzentrum-barth.de

Quelle: Bibelzentrum Barth/kmv