Festgottesdienst im Schweriner Dom Uecker-Fenster feierlich in Dienst gestellt
02.12.2024 · Schwerin. Mit einem Festgottesdienst im Schweriner Dom sind am Sonntag die letzten zwei von vier Kirchenfenstern nach Entwürfen des Künstlers Günther Uecker liturgisch in Dienst gestellt worden.
Unter dem Titel „Lichtbogen“ sind jeweils zwei Fenster in der südlichen und nördlichen Kapelle des Querhauses des Domes entstanden, wie der Förderkreis Schweriner Dom mitteilte. Der vor 94 Jahren im mecklenburgischen Wendorf geborene Uecker war beim Gottesdienst persönlich anwesend.
„Die Fenster passen zu unserem Unesco-Weltkulturerbe. Sie passen zu Schwerin. Das ist wirklich gelungen!“, dankte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) Uecker für das Werk. Sie freue sich, „dass wir nach den großartigen Fenstern von Olafur Eliasson für den Greifswalder Dom, die von den Farben Caspar David Friedrichs angeregt sind, nun auch in Schwerin Kirchenfenster haben, die Alt und Neu so schön verbinden“. Der Schweriner Dom gehört zum Residenzensemble, das die Unesco in diesem Jahr als Weltkulturerbe anerkannt hat.
Die Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, sagte, das durch die Uecker-Fenster in den Schweriner Dom fallende Licht erinnere wie das Licht aller Kirchenfenster an Christus, der von sich sage, dass er das Licht der Welt sei. „Christus ist das Licht, das beständig da ist und noch in tiefster Finsternis Hoffnung schenkt. Die Uecker-Fenster im Schweriner Dom laden zur Erfahrung dieses Lichtes ein“, erklärte Kühnbaum-Schmidt.
In der Betrachtung eröffnet sich laut der Landesbischöfin „ein neuer, ein dritter Raum, ein Zwischenraum schwebender Offenheit zwischen irdischer Realität und einer anderen, der himmlischen Wirklichkeit“. In diesem Zwischenraum könnten Menschen „sich anrühren lassen vom Lichtbogen, der den weiten Horizont aufspannt unter Gottes Himmel“.
Das durch die Fenster fallende Licht erinnert laut Kühnbaum-Schmidt auch an das Folgende: „Es gilt, selbst durchscheinend zu werden für dieses Licht. Durchscheinend zu werden für Christus und so sein Licht in uns hinein, und durch uns hindurch zu anderen scheinen zu lassen.“
Die Domkirchengemeinde und ihr Förderkreis hatten 15 Jahre auf diesen Tag hingearbeitet. 13 Jahre entfielen auf die Vorbereitung, zwei Jahre auf die Bauzeit. Auf rund 62 Quadratmetern leuchten jetzt die insgesamt 130 Glasfelder in blauem Licht. Die Entwürfe auf Tuch habe das Team des Glasstudios Derix in Taunusstein in einem aufwendigen Verfahren auf Glas umgesetzt, hieß es. Uecker habe die Arbeiten begleitet.
Gefördert wurde die Herstellung der „Lichtbogen“-Fenster den Angaben zufolge durch die Beauftragte des Bundes für Kultur und Medien, durch das Land Mecklenburg-Vorpommern, die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und die Sparkasse Mecklenburg-Schwerin, die Sammlung Lenz/Schoenberg, den evangelischen Kirchenkreis Mecklenburg sowie durch viele Spenden von Schweriner Bürgerinnen und Bürgern.
Quelle: epd