Landesbischöfin gratuliert: Residenzensemble Schwerin ist Weltkulturerbe

Zum Residenzensemble Schwerin gehören 37 Gebäude, Plätze und Gärten, darunter der 117,5 Meter hohe Dom.

Foto: kirche-mv.de/D. Vogel

29.07.2024 · Schwerin/Neu-Delhi. Die UNESCO hat das Residenzensemble Schwerin zum Welterbe erklärt. Die Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, freut sich über die Anerkennung der historischen Stätten, darunter der Schweriner Dom, die Schelf-Kirche, die St. Paulskirche sowie der Sitz der Landesbischöfin.

„Das Residenzensemble in Schwerin gehört zum UNESCO-Welterbe - wie wunderbar! Sehr herzlich gratuliere ich allen, die seit so vielen Jahren dafür so engagiert arbeiten, insbesondere der Stadt Schwerin und dem Welterbe-Verein!“, erklärte die Leitende Geistliche der Nordkirche. 

 

Kirchliche Gebäude prägen Residenzensemble

 

Kristina Kühnbaum-Schmidt betonte in ihrer Stellungnahme: „Ich freue mich sehr, dass mit dem Schweriner Dom, der Pauls- und der Schelfkirche sowie dem Sitz der Landesbischöfin und der Schweriner Außenstelle des Landeskirchenamtes in der Münzstraße auch mehrere kirchliche Orte zum als Welterbe anerkannten Residenzensemble gehören.“ Schon jetzt sei die Stadt Schwerin ein besonders inspirierender Ort zum Leben und Arbeiten und werde von vielen Touristinnen und Touristen besucht, erklärte die Vorsitzende der Kirchenleitung der Nordkirche.

 

Gottes reichen Segen für alles, was dem Titel folgt

 

Die Landesbischöfin, deren Predigtstätte der Dom zu Schwerin (neben dem Dom zu Lübeck) ist, sagte mit Blick auf die Zukunft: „Mit der Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste wird unsere schöne Stadt sicher noch stärker auch über die Grenzen unseres Landes hinaus bekannt und noch mehr als bisher ein besonderer Anziehungspunkt werden! Ich bin freudig gespannt auf das, was dem Welterbe-Titel folgt - Gottes reichen Segen dazu!“

 

Hintergrund

 

Die Aufnahme in die Liste des UNESCO-Welterbes ist eine weltweit begehrte Auszeichnung, die nach strengen Kriterien verliehen wird. Seit November 2000 engagieren sich Bürgerinnen und Bürger für die Anerkennung des Residenzensemble Schwerin als UNESCO-Welterbe. Zum Residenzensemble gehören folgende Liegenschaften der Nordkirche:

 

Dom Schwerin

 

Der Schweriner Dom hat eine lange Geschichte, die bis 1154 zurückreicht, als eine christliche Gemeinde erstmals urkundlich erwähnt wurde. Ein erster Weiheakt fand 1171 statt, und 1248 wurde der romanische Dom geweiht. Der gotische Dombau begann um 1270, inspiriert durch die Verehrung des „Heiligen Blutes“ und anderer Reliquien. Der Dom ist seit 1552 evangelische Gemeindekirche und seit 1922 Sitz des evangelisch-lutherischen Landesbischofs. Seit Gründung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland an Pfingsten 2012 ist er Predigtstätte der Landesbischöfin bzw. des Landesbischofs der Nordkirche, zu der sich die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs, die Pommersche Evangelische Kirche und die Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche zusammengeschlossen hatten.

 

Ministerhotel / Münze 

 

Die ehemalige Münzprägestätte erhielt ihre repräsentative klassizistische Form erst durch die von Landbaumeister Ludwig August Bartning vorgenommene Umgestaltung in den Jahren 1828/29. Als Amts- und Wohnsitz der jeweiligen mecklenburgischen Staatsminister erhielt es den Namen „Ministerhotel“. Seit 1990 befindet sich das Gebäude mit seinem repräsentativen Saal im kirchlichen Besitz. Heute ist es Sitz der Landesbischöfin der Nordkirche und Schweriner Außenstelle des Landeskirchenamtes.

 

St. Paulskirche mit Herrschaftsstand

 

Als dritte Kirche mit besonderem Bezug zum erneuerten Machtanspruch des mecklenburgischen Fürstenhauses erbaut, wird die St. Paulskirche auf der höchsten Erhebung der Stadt errichtet. Prägnant bildet sie entlang der Schlossstraße, die fundamentale Sichtachse zur Niklot-Halle im Hauptturm des Schlosses und zu St. Nikolai oberhalb des Pfaffenteiches. Damit verbindet sie das Machtzentrum Schloss mit den stetig wachsenden Teilen der Stadt. Die neugotische Kirche ist bis heute in allen Teilen im Originalzustand erhalten.

 

Schelfkirche St. Nicolai

 

St. Nikolai ist der erste große Kirchenbau Mecklenburgs nach der Reformation im frühen 18. Jahrhundert und eine der wenigen barocken Backsteinkirchen in Norddeutschland. St. Nicolai entsteht von 1708 – 1713 mit Fürstenloge und Grablege in der Schelfstadt. Als Garnisons- und Stadtkirche gehörten alle Offiziere und Mannschaften einzig zu St. Nikolai, eingeschlossen die Einwohner der Schelfstadt.

Quelle: Nordkirche