Aus dem Gemeindeleben Solarpark und Nahwärmenetz für Kieve

Von Hans-Joachim Kohl

Christine Jantzen mit Hund Osalie vor der Kirche Kieve.

Foto: Hans-Joachim Kohl

01.07.2024 · Kieve. Die Gemeinde Kieve plant einen großen Solarpark. Die Kirchengemeinde will dafür Kirchenland einbringen. Über ein dorfeigenes Nahwärmenetz sollen dann mindestens 53 der 69 Haushalte des Dorfes beheizen werden.

Die kommunale Gemeinde Kieve im Süden der Müritzregion hat durch mehrere Umweltschutzprojekte mediale Aufmerksamkeit erlangt. „In Kirchenkreisen sind die vorbildlichen Pachtverträge der Kirchengemeinde Kieve-Wredenhagen als Leuchtturmprojekt der Nordkirche deutschlandweit bekannt“, freut sich Christine Jantzen. Sie ist ehrenamtliche Bürgermeisterin und Mitglied der evangelischen Kirchengemeinde. Zudem wurde südwestlich von Kieve 2015 ein Moor wieder vernässt. „Es bindet mehrere Zehntausend Tonnen CO2 und Stickoxide“, erklärt sie.

 

"So könnten Öl- und Gasheizungen ersetzt werden"

 

Jetzt plant die Gemeinde den nächsten Schritt in Sachen Klimaschutz und Energiewende. Sie nimmt dabei wieder ihre Kirchengemeinde mit ins Boot: „Ein Solarpark auf ca. 50 Hektar soll den Strom für eine Wärmepumpe liefern“, erläutert Initiatorin Christine Jantzen, „die über ein dorfeigenes Nahwärmenetz mindestens 53 der 69 Haushalte des Dorfes beheizen soll. So könnten Öl- und Gasheizungen ersetzt werden“. Die Flächen für den Solarpark wurden danach ausgesucht, wo die Böden am schlechtesten und die Beeinträchtigungen in der Landschaft am geringsten sind.

 

Die Kirchengemeinde will 5-8 Hektar Kirchenland einbringen mit der Bodenwertzahl von 19 vom Maximalwert 100. Ein Biodiversitätsmonitoring für den Bereich unter den Paneelen ist ebenso vereinbart wie Aufforstungsunterstützung in der angrenzenden Kirschenallee. Natürlich gab es auch in Kieve eine Gemüter erhitzende Diskussion um Photovoltaik auf einem Acker.

 

Vorteile für jeden Haushalt

 

Mit dem Start des Projektes soll am Ende beides erreicht werden. Denn die Gemeindevertretung beschloss, dass ein Großteil der finanziellen Beteiligung der Gemeinde in einen Fonds fließt, aus dem sich jeder Haushalt des Dorfes eine energieerzeugende (z.B. Solar aufs Dach) oder energiesparende (z.B. Dämmung) Maßnahme finanzieren kann. Zuletzt erhalten die Einwohner von Kieve noch vergünstigten Strom.

 

„Die Kirchengemeinde bekommt“, sagt Christine Jantzen, „nicht nur eine großzügige Pachtzahlung für mindesten 25 Jahre in ihre leeren Kassen, sondern kann auch hier ihre Botschaft zur Bewahrung der Schöpfung und ihr Bekenntnis zum Klima- und Umweltschutz wirksam mit einem tollen Projekt belegen“. Die Planungen sind schon angelaufen. Noch in diesem Jahr soll die Photovoltaik-Anlage stehen, das Nahwärmenetz in ca. drei Jahren.

Quelle: kirche-mv.de (hjk)