Veranstaltung zum 80. Jahrestag des Kriegsendes Blick auf die Region Groß Trebbow und Umgebung

01.04.2025 · Groß Trebbow. Das Ende des Zweiten Weltkriegs jährt sich in diesem Jahr zum 80. Mal. Der Förderverein Dorfkirche Groß Trebbow e.V. und Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Mecklenburg laden am Mittwoch, 9. April, um 19 Uhr zu Vortrag und Diskussion ein.

„Was haben Sie damals erlebt oder später über die regionalen Verantwortungsträger vor dem Kriegsende erfahren? Diese Geschichte ist nirgends aufgeschrieben, aber sicher noch in vielen Erinnerungen vorhanden. Eingeladen sind alle, zum Zuhören und gemeinsamen Austausch!“, sagt Anne Drescher vom Förderverein.

 

Im Gespräch mit dem Historiker Christoph Wunnicke, der mit einem kleinen Vortrag einleitet, und Zeitzeugen soll das damalige Geschehen in der Region Groß Trebbow und Umgebung in Erinnerung gerufen werden. Denn der Zweite Weltkrieg endete nicht nur mit den siegreichen Rotarmisten auf dem Berliner Reichstag, sondern auch mit amerikanischen und britischen Soldaten im Westen Mecklenburgs. Welch Glück, dass dieser Landstrich vorerst der Gewalt der Roten Armee entging, die den Osten Mecklenburgs und Vorpommern heimsuchte.

 

Dennoch war auch im Westen Mecklenburgs am Kriegsende kein Tag wie der andere – überwiegend leidvoll und von Ort zu Ort unterschiedlich. Vertriebene warteten auf Einquartierung oder Weiterzug über die Elbe, Soldaten wurden vermisst, Hunger und Krankheiten bestimmten den Alltag.

 

All dessen wird an vielen Orten anlässlich des 80. Jahrestages des Kriegsendes gedacht. „Doch denken wir auch an die Täter aus unserer Region“, fragt Anne Drescher. So stammte beispielsweise der Verantwortliche für die tödliche Evakuierung des Hamburger KZ Neuengamme, Georg-Henning Graf von Bassewitz-Behr, aus Lützow. Das Außenlager Wöbbelin des KZ Neuengamme wurde zuletzt vom Schwiegersohn eines anderen KZ-Kommandanten geleitet, der aus Schwerin stammte. Und kamen aus Trebbow und Umgebung nur Widerständler?

 

Auch diese Seite der Geschichte verdient es, erforscht und offen angesprochen zu werden – auch als eine Aufgabe der Kirche. „Seien Sie herzlich eingeladen“, so Anne Drescher vom Förderverein Dorfkirche Groß Trebbow. „Der Eintritt frei. Spenden helfen bei der Sanierung unserer Kirche.“

 

Weitere Veranstaltungen in der Region zwischen Wismar und Parchim

 

Der Evangelisch-Lutherische Kirchenkreis Mecklenburg lädt gemeinsam mit sechs Kirchengemeinden in den kommenden Wochen zu einer ganzen Veranstaltungsreihe zwischen Wismar und Parchim ein. In die Region also, wo im April und Mai des Jahres 1945 Militärverbände unterschiedlichster Nationen, Heimatvertriebene, Zwangsarbeiter und Todesmärsche von KZ-Insassen aufeinander- und auf Einheimische trafen. Detaillierte Infos unter: www.kirche-mv.de/80-jahre-kriegsende

Quelle: ELKM (cme)