Aus dem Gemeindeleben Ansgar-Kreuz an Karen Jensen aus Biestow verliehen

Von Stephan Koepke

19.03.2025 · Rostock. Am Sonntag Reminiszere (16. März) wurde das Ansgar-Kreuz zum zweiten Mal in der Kirchengemeinde Biestow und damit auch zum zweiten Mal im Kirchenkreis Mecklenburg verliehen. Geehrt wurde Karen Jensen für ihr über 27jähriges Engagement in ihrer Kirchengemeinde.

Karen Jensen hatte sich über viele Jahre in die Partnergruppe zur Gemeinde „De Dri Ranken“ in Apeldoorn in den Niederlanden eingebracht. Sie organisierte die Treffen sowohl in den Niederlanden als auch in Rostock mit und war selbstverständlich zur Stelle, wenn Beherbergung für die Gäste gebraucht wurde. So brachte sie sich auch in den Austausch über das Christsein heute mit seinen theologischen Herausforderungen über Ländergrenzen hinweg ein.

 

Als ihre eigenen Kinder konfirmiert wurden, war es ihr ein Anliegen, die Konfirmandenarbeit in der Gemeinde mitzugestalten und auch mit den Konfirmanden zur Partnergemeinde nach Apeldoorn zu fahren.

 

Arbeit mit Geflüchteten

 

Geprägt hat sie das Bild der Gemeinde auch durch ihr unermüdliches Bemühen in der Arbeit mit Geflüchteten, die die Gemeinde seit dem Spätherbst 2014 in ihr Tätigkeitsfeld aufgenommen hat. Viele Geflüchtete werden nie ihren roten Bulli vergessen, mit dem sie geduldig Möbel transportierte. Sie war vielen Familien auch wie eine Mutter und stand ihnen in besonderen Notsituationen bei, etwa als eine afghanische 6fache Mutter an Krebs erkrankte und daran starb.

 

Zu vielen eritreischen Familien hatte sie ein besonders partnerschaftliches Verhältnis und half beim Start in der neuen Heimat, sorgte dafür, dass Deutsch gelernt wird, dass die Papiere in Ordnung sind und dass die Familien schließlich ein neues Heim fanden, in dem ihre neugeborenen Kinder aufwachsen können, die Karen Jensen fast mit auf die Welt brachte.

 

Besonders beliebt und gut angenommen waren auch die Kochkurse, die sie gemeinsam mit anderen ehrenamtlich Engagierten beim Kooperationspartner „Paul Friedrich Scheel“ – Schule durchführte. Viele Gerichte kochte sie zu Hause vor und probierte sie aus, bevor sie sie mit geflüchteten Frauen nachkochte.

 

Zurück in die alte Heimat

 

In diesem Gottesdienst wurde auch die Taufe von Malina Jensen, der Enkeltochter von Karen Jensen, gefeiert. Die Eltern von Malina, Theresa und Pelle Jensen, sind nach Rostock zurückgekehrt und beziehen das elterliche Haus, denn Karen Jensen wird mit ihrem Mann die Hansestadt verlassen und in die alte Heimat nach Ausacker zurückkehren. 

 

Der Koordinator für die Arbeit mit Geflüchteten in der Kirchengemeinde Biestow, Stephan Koepke, betonte in seiner Laudatio die Tatsache, dass mit dem Umzug von Karen Jensen auch das Ansgar-Kreuz ein bisschen an seinen Ursprung zurückkehrt. Denn das Vorbild für diese besondere Ehrenamtlichen-Ehrung in der Nordkirche, eine Gewandfibel aus dem 9. Jahrhundert, die als ältestes christliches Symbol in Norddeutschland gilt, befindet sich im Wikinger-Museum in Haithabu. Haithabu ist eine halbe Autostunde vom neuen Wohnsitz von Karen Jensen entfernt. 

 

Ansgar-Kreuz von Pastorin Asja Garling überreicht

 

Birgit Hakenberg, die den Freundeskreis Flüchtlinge gegründet hat und leitet, überreichte einen Rosenstock mit dem Namen „Hansestadt Rostock“, verabschiedete Karen Jensen aus diesem Kreis und bedankte sich damit für deren Engagement, das in der Biestower Kirchengemeinde etliche Blüten getrieben hat.

 

Überreicht wurde das Ansgar-Kreuz von Pastorin Asja Garling mit den besten Grüßen und Wünschen von Propst Dirk Fey und Sprengelbischof Tilman Jeremias.

 

Pastorin Garling betonte in ihrer Ansprache auch die besondere mütterliche Verbundenheit von Karen Jensen zu vielen geflüchteten Familien. Sie übergab das Ansgar-Kreuz mit der Betonung des vielfältigen ehrenamtlichen Engagements in der Kirchengemeinde insgesamt, für das Karen Jensen ein besonderes Beispiel ist. Pastorin Garling sprach ihr für ihr weiteres segensreiches Wirken an anderem Ort das Bibelwort „Sei auch weiterhin stark in Gott und in der Macht seiner Stärke“ zu und segnete sie. 

Quelle: kirche-mv.de (sk/dav)