Mecklenburgische Synode tagte in Güstrow Pröpstin Britta Carstensen wiedergewählt

Präses Dr. Christoph Heydemann und MV-Bischof Tilman Jeremias (li.) gratulieren Britta Carstensen zur Wiederwahl als mecklenburgische Pröpstin mit Sitz in Neustrelitz

Foto: kirche-mv.de/D. Vogel

22.03.2025 · Güstrow/Neustrelitz. Pröpstin Britta Carstensen erhielt erneut das Vertrauen: Die Mitglieder der mecklenburgischen Kirchenkreissynode wählten die 59-Jährige aus Neustrelitz in Güstrow „mit 44 Ja-Stimmen von 47 gültig abgegeben Stimmen wieder“, so Präses Dr. Christoph Heydemann.

Anwesend waren 47 der 55 Synodalen, keine Stimme war ungültig und es gab drei Nein-Stimmen. Der neue Berufungszeitraum beginnt am 1. Juni 2026 und endet mit dem Eintritt in den Ruhestand, spätestens am 30. Juni 2032.

 

MV-Bischof Tilman Jeremias lobte vor der Wahl das hohe Engagement von Britta Carstensen, die es schaffe, „Menschen motiviert in die herausfordernden Umstände in der Propstei Neustrelitz und im gesamten Kirchenkreis mitzunehmen“. Sie halte dabei engen Kontakt zu Pastorinnen und Pastoren und zu den Kirchengemeinderäten.

 

"Kirchenschiff auf Kurs zu halten"

 

Vor ihrer Wiederwahl hatte Pröpstin Carstensen die Fragen der Zukunft skizziert, die sie begleitet hat und gern weiter begleiten möchte. Bei der Aufgabe, das „Kirchenschiff auf Kurs zu halten“, gelinge nicht immer alles, bekannte sie offen. Zugleich öffneten sich immer wieder ungeahnte und spannende Möglichkeiten das kirchliche Leben zu entwickeln und zu gestalten. „Gottes Geist – so habe ich es erfahren – kann immer wieder vieles bewirken und in Bewegung bringen. Ich kann nur sagen: Es ist und bleibt aufregend, Pröpstin in Mecklenburg zu sein – gerade in diesen spannenden Zeiten der Transformation.“

 

Zuhören, Fragen stellen, Meinungen einholen, Abwägen, Entscheidungen treffen und dann helfen, dass diese gemeinsam, umgesetzt werden, habe „ihren Dienst geprägt und wird ihn weiter prägen“, so Britta Carstensen. Ein besonderer Schatz seien „die Dienste und Werke. Ohne diese kompetenten seelsorgerlichen oder gemeindeunterstützenden Dienste kann ich mir unseren Kirchenkreis nicht vorstellen. Ich wünsche mir, dass wir im Kirchenkreis diese außergemeindlichen Dienste weiterhin wertschätzen und bewahren“, blickte die Pröpstin voraus.

 

Hoffnungskörner zu säen und Mut zu machen – das ist für die wiedergewählte Theologin eine wichtige Aufgabe für Pröpstinnen und Pröpste. Im Blick auf ihre Aufgabe als Vorsitzende des Kirchenkreisrates, stellte Britta Carstensen klar: „Nicht jede gute Tradition muss im Reformeifer über Bord geworfen werden. Gleichzeitig gilt es, manches auch frisch und mutig anders anzupacken.“

 

Zusammen mit Pröpstin Sabine Schümann (Parchim) und den Pröpsten Dirk Fey (Rostock) und Marcus Antonioli (Wismar) nimmt die Neustrelitzer Pröpstin die geistlichen Leitungsaufgaben im Kirchenkreis Mecklenburg wahr. Die Theologen begleiten die Pastorinnen und Pastoren ihrer jeweiligen Propstei (Seelsorgebereich) und tragen darüber hinaus besondere Verantwortung für verschiedene Arbeitsbereiche im Kirchenkreis. So ist Pröpstin Carstensen u.a. für die Umsetzung der Stellenplanung und die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Zudem ist die Theologin Vorsitzende des Kirchenkreisrates. Zur Propstei Neustrelitz im Kirchenkreis Mecklenburg, für die Britta Carstensen in besonderer Weise zuständig ist, gehören knapp 23.000 Gemeindegliedern in 35 Kirchengemeinden (Stand: Ende 2024).

 

Beschlossen: Antrag an Landessynode, um Kirchengemeinden zu entlasten

 

Zur Entlastung der Kirchengemeinderäte von der Verwaltung der örtlichen Kirchen lag den Synodalen ein Antrag des der Kirchenkreisrates (KKR) vor. Konkret soll die Landessynode der Nordkirche die Kirchengemeindeordnung ändern, so dass ein Kirchengemeinderat die Vertretung der örtlichen Kirche durch Beschluss im Einvernehmen mit dem Kirchenkreisrat ganz oder teilweise auf diesen übertragen kann – aber ohne, dass eine Vermögensübertragung der Kirche erfolgt. „So sollen Kirchengemeinden von der eigenen und oft mühsamen Verwaltung von Kirchengebäuden entlastet werden, die diese nicht mehr für das kirchliche Leben benötigen“, sagte Propst Marcus Antonioli. Der Antrag an die Landessynode wurde deutlich von den Synodalen befürwortet.

 

Berichtet: Dienste und Werke gaben Einblick

 

Auf der Synodentagung im Gemeindesaal der Güstrower Domgemeinde beschäftigten sich die Synodalen ebenso mit den Berichten des Kirchenkreisrates, der Kirchenkreisverwaltung, des Präventionsbeauftragten und des Diakonischen Werkes. „Einblick in ihre vielfältigen Aufgaben und ihr Wirken gaben ebenso die Dienste und Werke, darunter das Zentrum Kirchlicher Dienste Mecklenburg.


Hingewiesen: Finanzierungslücke bei Ökumenischer Telefonseelsorge

 

Der zuständige Propst Dirk Fey bemerkte zum einen, dass die Dienste und Werke „neben den mecklenburgischen Kirchengemeinden ebenso zahlreiche Menschen durch ihre geistliche Arbeit in Verkündigung, Unterstützung, Beratung und Seelsorge erreichen.“

 

Große Sorgen bereitet Propst Fey derzeit die Ökumenische TelefonSeelsorge Mecklenburg. Denn obwohl der Kirchenkreis Mecklenburg als einer der Träger der TelefonSeelsorge in der Vergangenheit über die jährliche Budgetierung in Höhe von 84.000 Euro im Haushaltsplan hinaus weitere Zuschüsse, wie beispielsweise 50.000 Euro im Jahr 2024 gewährt, wird insgesamt „eine Finanzlücke von rund 160.000 Euro deutlich. Das wird Folgen haben“.

 

Die bereitgestellten Mittel des Landes, der Kommunen und der Träger reichen wegen der gestiegenen Personal- und Sachkosten nicht mehr aus. Weitere Finanzierungsbeiträge sind im Jahr 2025 dringend notwendig, um die Arbeit auch im nächsten Jahr 2026 noch fortsetzen zu können, heißt es im Bericht. Jährlich wenden sich rund 33.000 Menschen hilfesuchend an die TelefonSeelsorge. Auf der Synode wurde auch appelliert, dass insbesondere die öffentliche Hand, konkret Land und Kommunen, ihre Zuschüsse ebenfalls anpassen.

 

Die Ökumenische TelefonSeelsorge Mecklenburg ist eine gemeinsame Einrichtung des Erzbistums Hamburg-Erzbischöfliches Amt Schwerin, des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Mecklenburg, des Caritasverbandes für das Erzbistum Hamburg e.V. sowie des Diakonischen Werkes Mecklenburg-Vorpommern e.V.

 

Weitere Informationen und Bilder: 4. Tagung der III. Kirchenkreissynode

Quelle: ELKM (cme)