Tag der Offenen Tür im Zentrum Kirchlicher Dienste in Rostock: Kirche in ländlichen Räumen im Blickpunkt
16.05.2014 | Rostock (dst/cme). „weiter blicken - Kirche in ländlichen Räumen.“ Unter diesem Thema lädt das Zentrum Kirchlicher Dienste am Freitag, den 7. Juni 2013, zum Tag der Offenen Tür nach Rostock (Alter Markt 19) ein. In der Zeit von 9.30 bis 16.00 Uhr sind drei Kurzreferate, der Austausch zwischen Referenten und Gästen, Workshops und offene Angebote der Arbeitsbereiche im Zentrum sowie Informationsstände von Partnern geplant.
Auf verschiedenen Ebenen sind im Kirchenkreises Mecklenburg bereits zahlreiche Akteure zum Themenfeld ländliche Räume im Diskurs miteinander. „Wie kann das Evangelium so kommuniziert werden, dass es gesellschaftliche Relevanz und ökumenische Weite auch in dieser Situation gewinnt?“, fragen Pastorin Dorothea Strube, Leiterin des Zentrums Kirchlicher Dienste im Kirchenkreis Mecklenburg, und Susanne Prill von der Ehrenamtsakademie, die gemeinsam mit anderen Kolleginnen und Kollegen am Projekt „Kirche im Dorf sein“ arbeiten. Mit dem Tag der Offenen Tür möchten die Mitarbeitenden unseres Zentrums Kirchlicher Dienste einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass der Austausch dazu befördert und unterschiedliche Aktivitäten vernetzt werden.
Demografische Entwicklung ernst nehmen
Die Dringlichkeit liegt auf der Hand: Die demografische Entwicklung stellt den ländlichen Raum vor bisher nicht dagewesene Herausforderungen: Geringer werdende Einwohnerzahlen und eine älter werdende Bevölkerung sind statistische Fakten mit hochkomplexen Auswirkungen für das Gemeinwesen. Die Bereitschaft, sich für das Gemeinwesen zu engagieren, ist in Mecklenburg- Vorpommern relativ gering ausgeprägt. In einigen Regionen gewinnen durch den Mangel an Perspektiven rechtsextremistische Gedanken messbar an Attraktivität. An manchen Orten entwickeln sich Abwärtsspiralen, die immer schwerer oder nicht aufzuhalten sind.
Gute Beispiele von Vernetzung kennenlernen
„Diese Entwicklung hat auch Auswirkungen auf die Arbeit der Kirchengemeinden“, sagt Pastorin Dorothea Strube. Bewährte Veranstaltungsformate würden nicht mehr akzeptiert, Zielgruppen würden wegbrechen oder seien stark reduziert. „Es gelingt beispielsweise immer schwerer, Menschen zu finden, die sich verbindlich für eine Mitarbeit im Kirchengemeinderat bereit erklären. Und Mitarbeitende müssen immer größere Flächen ,verwalten‘“, beschreibt die Pastorin die Situation. „Dies führt dazu, dass sich die Betroffenen oft tendenziell überfordert und von den kirchlichen Strukturen alleingelassen fühlen.“
Andererseits gebe es sehr lebendige Kirchengemeinden im ländlichen Raum. Woraus diese ihre Vitalität beziehen, sei nicht immer auf den ersten Blick zu sehen. „Oft sind sie gut vernetzt und verfügen über gute Kontakte ins Gemeinwesen“, weiß Susanne Prill. Ebenso gebe es im gesellschaftlichen Raum großartige Initiativen im Bereich Kunst, Kultur, lokale Wirtschaft, die nachhaltig das Leben in den Dörfern verändern. Gibt es dort regelmäßige Gemeinsamkeiten, kann man sich dort etwas abschauen?
Dieser Frage und weiteren möchten die Veranstalter am Tag der Offenen Tür mit Informationen und Gesprächen nachgehen. Interessierte sind herzlich nach Rostock in das Zentrum Kirchlicher Dienste eingeladen (Anmeldung und Kontakt: Tel. 0381/377 987 0; E-Mail: verwaltung-zentrum@elkm.de).
Das Programm am Tag der Offenen Tür:
Programm Teil 1
9.30 Uhr - Angeschaut
Andacht in der Petrikirche
10.00 Uhr - Einblicke
Begrüßung im Zentrum, Kurzreferate
Land in Sicht?! – Chancen der Kirche vor Ort im ländlichen Mecklenburg-Vorpommern, OKR Matthias Bartels, Greifswald
Die Kirche im Dorf lassen. Religiöser Alltag im Wandel auf dem Land in Schleswig-Holstein, Ulrike Brandt – Seiß, Hamburg-Neumünster
Die Kunst des Bleibens. Wie MV mit Kultur gewinnt
Dr. Wolf Schmidt, Dobin am See
11.40 Uhr Rundblick
Podiumsgespräch/ Fishbowl mit Referenten und PraktikerInnen
12.30 Uhr Mittagspause
Essen unter freiem Himmel, im Zelt, auf den Terrassen, Ausstellung und Musik
Programm Teil 2
13.30 – 14.30 Uhr Blickpunkt
Workshops, offene Angebote und Präsentationen von Partnern
im und um das Zentrum Kirchlicher Dienste herum
1. „Blick über den Gartenzaun – Engagement im Dorf lohnt sich.“
(Erwachsenenbildung)
2. „Über den Tellerrand blicken- Mecklenburger Dorfgemeinden engagieren sich in Tansania.“ (Ökumenische Arbeitsstelle)
3. Chancen und Risiken von Kinder- und Jugendarbeit im ländlichen Raum (AKJ und Sozial-Diakonische Arbeit- Evangelische Jugend)
14.30 Uhr Kaffee, Musik
Präsentation und Gesprächsangebote der Bereiche,
offene Angebote und Präsentationen von Partnern
16.00 Uhr Ausblick
Zusammenfassung/ Reisesegen
Musik: Wolfgang Schmiedt , Gitarre / Christoph Janner, Saxophon
Partner: sind angefragt.
Wer Interesse hat, eigene Ideen und Projekte zum Thema vorzustellen, ist herzlich eingeladen. Anmeldungen bis zum 31.Mai !