Seelsorger im Alter von 70 Jahren verstorben Trauer um Andreas Schorlemmer

Andreas Schorlemmer

Foto: PEK/Sebastian Kühl

05.07.2019 · Groß Kiesow. Andreas Schorlemmer hat die Notfallseelsorge in Mecklenburg-Vorpommern mit aufgebaut und war über Jahrzehnte Gemeindepastor in Groß Kiesow. Am Donnerstag (4. Juli) ist er im Alter von 70 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben.

Mit Trauer und großer Anteilnahme reagierten die Pröpstin und Pröpste des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises, Helga Ruch, Gerd Panknin und Andreas Haerter, auf die Nachricht vom Tod Andreas Schorlemmers. „Über viele Jahre hat Andreas Schorlemmer Menschen in ihren schwersten Augenblicken begleitet, ihnen Trost und Halt vermittelt, den Segen Gottes und seine Verheißungen zugesprochen“, so die Pröpstin und Pröpste. „Mit ganzer Kraft, Hingabe und Leidenschaft hatte sich Andreas Schorlemmer der Notfallseelsorge verschrieben. Sein Einsatz, seine Stimme, seine Ideen werden uns fehlen. Sein Tod ist ein großer Verlust für die christliche Gemeinschaft und die Gesellschaft. Wir schließen seine Familie in unsere Gebete ein.“

Auch Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit zeigte sich betroffen: „Andreas Schorlemmer war jemand, der in einzigartiger Weise Gott und unserem Alltag mit all seinen Freuden und Nöten verbinden konnte“, sagte der Greifswalder Bischof. „Die Nordkirche trauert um einen Pastor, der ein großer Menschenfreund gewesen ist.“

Erst im April beging Andreas Schorlemmer seinen 70. Geburtstag.


Schorlemmer wurde 1949 in Herzfelde in der Altmark als Sohn eines Pastors geboren. Nach seinem Theologie-Studium an der Greifswalder Universität war er über 20 Jahre als Pastor in der Kirchengemeinde Groß Kiesow bei Greifswald tätig. 1998 wurde er zum Polizei- und Notfallseelsorger des Landes Mecklenburg-Vorpommern berufen. Dabei hat er sich maßgeblich am Aufbau der Krisenintervention und Notfallseelsorge in MV beteiligt und war dort in leitenden Funktionen tätig.

Schorlemmer hatte sich auf die Betreuung von Opfern und Angehörigen nach Unfällen mit tödlichem Ausgang, in Suizidlagen und anderen Notfällen qualifiziert. Über seine Erfahrungen hatte er 2007 sein Buch "Manchmal hilft nur Schweigen" veröffentlicht. Der Bruder des bekannten DDR-Bürgerrechtlers Friedrich Schorlemmer war Vater von vier Kindern und spielte in seiner Freizeit leidenschaftlich gern Theater.

Quelle: PEK/epd/kmv