Vom 6. bis 31. Oktober wählen die Protestanten im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis ihre Kirchengemeinderäte:Bischof Abromeit: „Eine gute Gelegenheit, Kirche mit zu gestalten“
02.10.2013 | Greifswald (ak). Vom 6. bis 31. Oktober sind die Mitglieder evangelischer Kirchengemeinden im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis (PEK) aufgerufen, Kirchengemeinderäte zu wählen. Diese Ehrenamtlichen, auch Älteste genannt, bestimmen wesentlich das kirchliche Leben vor Ort: Sie entscheiden bei Personalfragen, haben Einfluss auf die Pfarrstellenbesetzung und verwalten die Finanzen der Kirchengemeinde. Die Ältesten sind zuständig für ein vielfältiges kirchliches Leben etwa in der Kinder- und Jugendarbeit und der Kirchenmusik. Außerdem wählen sie die Mitglieder der Synoden, also der Kirchenparlamente. Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit: „Ich freue mich, dass sich in den pommerschen Gemeinden wieder so viele Kandidatinnen und Kandidaten mit ganz unterschiedlichem Hintergrund und mit unterschiedlichen Zielen zur Wahl stellen. Eines eint sie: Sie wollen Verantwortung für ihre Kirche übernehmen.“
So kandidieren beispielsweise in Groß-Bisdorf bei Greifswald zehn Männer und Frauen im Alter von Mitte 30 bis zu 65 Jahren. Aus acht Dörfern stammen die Kandidaten. Pastorin Nicole Chibici-Revneanu: „Es ist schön, dass darunter auch einige neue sind, die noch nie in einem Kirchengemeinderat waren und dass sich auch ein paar neu Zugezogene zur Wahl stellen.“
Der Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern ruft alle Gemeindeglieder dazu auf, vor oder nach den Gottesdiensten die Stimmzettel auszufüllen oder die Möglichkeit der Briefwahl wahrzunehmen: „Die Wahl der Kirchengemeinderäte ist eine Gelegenheit, die Gemeinde und damit letztlich ‚die Kirche‘ mitzugestalten, die man sich nicht entgehen lassen sollte.“ Dieser demokratische Ansatz sei wesentlich für die evangelischen Kirchen. Martin Luther habe mit der Wendung vom „Priestertum aller Gläubigen“ deutlich gemacht, dass jeder mit seinen besonderen Fähigkeiten für die christliche Gemeinschaft gleich wichtig sei.
Besonders junge Leute möchte der Bischof ermutigen. Im Gegensatz zu den meisten politischen Wahlen in Deutschland können Jugendliche im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis bereits ab 16 Jahren wählen. Bischof Abromeit: „In unserem Kirchenkreis gibt es viele engagierte junge Leute, die beispielsweise ehrenamtlich als Teamer arbeiten. Sie können Einfluss auf das kirchliche Leben ihrer Ortsgemeinde nehmen, wenn sie Kandidierende wählen, die sich für die Belange der Jugendlichen einsetzen.“
Die nächsten Kirchgemeinderatswahlen stehen bereits 2016 wieder an: Dann wird nämlich im gesamten Gebiet der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Norden (Nordkirche) erstmals zeitgleich gewählt.