Jerusalemsverein zum UNO-Antrag Palästinas auf AnerkennungAnerkennung Palästinas: „Hoffnung weckender Schritt“
04.09.2011 | Greifswald (rn). „Wer es ernst nimmt mit einer Zwei-Staaten-Lösung muß sich jetzt dazu bekennen“, sagt der pommersche Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit als Vorsitzender des Berliner Jerusalemsvereins in einer Erklärung zum Antrag Palästinas in der UNO auf Anerkennung als weiterer Mitgliedsstaat der Vereinten Nationen.
Man begrüße den Appell „das von Gewalt geprägte Gegeneinander hinter sich zu lassen und einen Weg zum konstruktiven und für alle Seiten förderlichen Miteinander der Menschen im Heiligen Land zu suchen und zu bahnen. „Wir sehen in der gegenwärtig erstrebten Anerkennung eines palästinensischen Staates in den Grenzen von 1967 durch die Vereinten Nationen einen Hoffnung weckenden Schritt, und wir würden uns wünschen, dass er auch in Israel als glaubhaftes und eindeutiges Signal für den Willen zum Zusammenleben aller Palästinenser mit den Menschen in Israel in Sicherheit sowie gegenseitiger Respektierung staatlicher Verfasstheit und anerkannter Grenzen aufgenommen würde,“ heißt es in der am 6. September 2011 veröffentlichen Erklärung.
Der Jerusalemsverein ist der Auffassung, dass die Besatzungsmacht Israel „nicht monokausal für alles Leid und alles Negative in Palästina verantwortlich gemacht werden kann, weil auch bei den Palästinensern und ihren politischen Führern Versäumnisse, Fehler und Schuld“ zu beklagen seien. In der Erklärung wird für die Palästinenser das „Recht und Pflicht zum Widerstand gegen das Böse“ betont, dies rechtfertige aber „nicht seinerseits böse Mittel und Formen“.
Der Jerusalemsverein fördert die evangelische Schul- und Gemeindearbeit der Evangelisch Lutherischen Kirche in Jordanien und dem Heiligen Land (ELCJHL) und der deutschen evangelischen Einrichtungen in Israel und Palästina, darunter die Schule Talitha Kumi. Er ist heute Teil des Berliner Missionswerkes. Er arbeitet durch ein bundesweites Netzwerk von Vertrauenspfarrerinnen und -pfarrern aus allen deutschen Landeskirchen.